Was ist ein innerer Monolog? Eigentlich wendest du innere Monologe ständig an – nämlich dann, wenn du in Gedanken mit dir sprichst.
Ach Mist, jetzt habe ich doch glatt das Geschenk zu Hause liegen lassen. Hmm, kehr ich noch einmal um? Ja … Ach nein, ich bring es ihr … Oh, wer wartet denn da vor der Tür? Das gibt es ja nicht – die habe ich ja ewig nicht gesehen …
Kennst du diese Art innerer Monologe? An diesem Beispieltext siehst du, was alles in einen inneren Monolog kommt.
Laut Definition ist ein innerer Monolog ein Selbstgespräch oder ein Gedankengespräch. Eine Figur in einem Roman oder einer Erzählung spricht öfter mit sich selbst. Dabei äußert sie sich nicht unbedingt laut – in der Regel findet der innere Monolog im Kopf einer Figur statt. In vielen Erzählungen werden innere Monologe eingebunden, um Gedanken und Gefühle der Figuren zu offenbaren oder auszugestalten.
Innerer Monolog Merkmale
- Versetze Dich in die Lage einer Figur, die Dir vorgegeben wird.
- Wenn Du die Charakterzüge der Person kennst, solltest Du das unbedingt beim Monolog berücksichtigen. Wie könnte sich die Figur ausdrücken, welche Gedanken und Schritte würde diese Person in Erwägung ziehen? Eine ängstliche Figur, sollte auch viel über die Angst sprechen. Während eine tapfere Figur beim Monolog sich keine Sorgen macht und sich ermutigt etwas zu tun.
- Verwende den sprachlichen Stil der Figur.
- Gebe Einblicke in den Kopf der Figur und dessen Gefühlswelt.
- Gebe Einblicke in die unausgesprochenen Gedanken der Figur. Innerhalb des inneren Monologs kann auch zwischendurch etwas ausgesprochen werden.
- Schreibe in der Ich-Form. Schreibe in der Gegenwart (Präsens)
- Der innere Monolog hat keine Gliederung. Die Gedanken fliegen durcheinander oder bauen aufeinander auf. Die Gedanken und Gefühle werden ungefiltert wiedergegeben
- Der innere Monolog wird wie die direkte Rede aufgebaut. Jedoch bekommt der Außenstehende von der Rede nichts mit.
Innerer Monolog Beispiel 1
Ich habe Angst! Wer könnte das hinter dem Baum sein? Ein Tier oder doch nur ein Jäger?
Ich hasse Wildschweine. Hoffentlich ist es nur ein Reh. Warum habe ich nicht auf meine Eltern gehört? Warum bin ich nicht daheim geblieben? Ich sollte verschwinden!
Oder sollte ich vielleicht doch nachschauen wer da steht?
Ich frage einfach ganz laut, wer das da steht ohne mich der Gestalt anzunähern.
Halloooo, wer ist da? Oh, keine Antwort erhalten. Was nun? Ich sollte spätestens jetzt abhauen, denn ein Mensch scheint es nicht zu sein, sonst hätte ich eine Antwort erhalten…
Innerer Monolog Beispiel 2
Es ist Montag, erste Stunde und DEUTSCH. Ich bin müde, ich habe Hunger, mir ist langweilig, ich habe meine Uhr vergessen und am schlimmsten: Ich muss eine weiße Hose anziehen. Schlimm genug, dass ich heute aufstehen musste, dann muss ich auch noch dieses eklige Ding, welches sich wie eine weiße hässliche Würgeschlange um meine Beine wickelt anziehen und mich damit in die Höhle des Löwen wagen, nur um meinen IQ mit so absolut tollen Wörtern wie Gänse, HÜs, schlecht, Uhrzeit ganz gut und so weiter zu fördern.
Wenn wir dann noch mal auf das Thema Langeweile zurückkommen, na ja, was soll man da schon groß sagen? Ach wie toll, es regnet ausnahmsweise. Da kann ich ja heute mal draußen im Matsch spielen. Angesicht dessen, dass ich dann wahrscheinlich das Vergnügen haben werde, in meinem Zimmer zu hocken und Latein oder so was Spannendes zu lernen, erscheint mir die Idee gar nicht so blöd, abgesehen davon, was die Nachbarn denken werden.
Das Gute an diesem Tag: Es sind nur noch 27 Tage bis zu den Herbstferien, genau 100 Tage bis Heiligabend und 117 Tage bis zu meinem Geburtstag!