Karin Silvina Hiebaum – International Press
Psychotherapeutin
Während einige Paare trotz mancher Probleme oder Streitigkeiten zufrieden miteinander wirken, erleben andere seit Jahren ein kräftezehrendes Auf und Ab der Emotionen. Nicht umsonst fragen sich so viele Menschen, was diese zufriedenen Paare anders machen und was es für eine glückliche Partnerschaft wirklich braucht. Wir liefern dir die wichtigsten Anhaltspunkte auf dem Weg zu einer liebevollen Partnerschaft.
7 Aspekte, die Paare in einer glücklichen Partnerschaft zusammenhalten
Auf die Frage „Was gehört alles zu einer erfüllten Beziehung?“ gibt es genauso wenig eine klare Antwort wie auf die Frage nach einem Erfolgsrezept für eine jahrzehntelange Liebe. Schließlich stoßen in jeder Partnerschaft zwei völlig unterschiedliche Individuen aufeinander, außerdem geht jedes Paar anders mit Problemen oder Herausforderungen um. Dennoch gibt es einige grundlegende Aspekte, die über die Zufriedenheit in deiner Partnerschaft mitentscheiden. Wir stellen dir diese „Regeln“ für eine glückliche Beziehung vor.
- Ihr schafft aus euren Gemeinsamkeiten eine Basis
Gemeinsamkeiten stellen bei zufriedenen Paaren ein Fundament für das dar, was eine gute Beziehung ausmacht. Aus ähnlichen Wertevorstellungen, Interessen oder Einstellungen entwickelt ihr eine Basis, die beiden Partnern Harmonie vermittelt und das Gefühl gibt, in der Beziehung verstanden zu werden. Und genau das führt letztendlich zu mehr Stabilität. Wichtig ist hierbei nicht, dass eure Einstellungen zu einhundert Prozent übereinstimmen – das wäre zwischen zwei Individuen gar nicht möglich. Achtet allerdings darauf, ob eure generellen Vorstellungen von einer Partnerschaft oder eurer Zukunft sich grundlegend ähneln.
Praxistipp: Gemeinsamkeiten könnt ihr fördern, etwa mit gemeinsamen Hobbys oder Interessen. Bei sportlichen Aktivitäten, der gemeinsamen Freizeitgestaltung oder dem Planen von Urlauben sammelt ihr positive Erfahrungen, die euer Zusammengehörigkeitsgefühl stärken.
- Glückliche Paare bleiben unabhängig voneinander
So wertvoll Gemeinsamkeiten sind, so wichtig ist es auch für eine gute Beziehung, sich die jeweilige Unabhängigkeit beizubehalten. Schließlich sind beide Partner weiterhin für ihr eigenes Glück verantwortlich. Treffen in einer Partnerschaft jedoch zwei Beziehungstypen mit unterschiedlichem Freiheitsbedürfnis aufeinander, kann das schnell zu einem sogenannten Nähe-Distanz-Problem und damit zu einem echten Beziehungstest werden.
In der Praxis gilt: Achtet darauf, euch beide eigene Hobbys beizubehalten oder ab und zu allein etwas mit Freunden zu unternehmen und dennoch genügend Zeit für sich als Paar zu reservieren. So stärkt ihr euer eigenes Selbstbewusstsein, verliert euch aber trotz beiderseitiger Freiheiten nicht als Paar aus den Augen.
- Was eine gute Beziehung ausmacht: gemeinsam Spaß haben
84 Prozent der zufriedenen Paare gegenseitig necken und viel miteinander lachen – bei den unzufriedenen Paaren trifft das lediglich auf jedes zweite zu. Doch genau der Humor ist es, der die Zufriedenheit in einer Partnerschaft deutlich stärken kann und der dabei hilft, nicht alles zu ernst zu nehmen.
So gelingt es im Alltag: Stell dir vor, statt zum wiederholten Mal lang und breit über unterschiedliche Herangehensweisen im Haushalt zu diskutieren, einfach mal herzlich über die Macken des Partners zu lachen. Das nimmt sofort Druck und Anspannung aus der Situation und lässt nicht jede kleine Reiberei zu einem handfesten Streit in der Beziehung auswachsen.
- Liebespaar und enge Freunde zugleich
Woran viele Menschen nicht denken bei der Frage, was zu einer guten Beziehung dazugehört, ist, den Partner auch als guten Freund anzusehen. Eine Freundschaft kann unsere Bedürfnisse nach Nähe und Vertrautheit erfüllen – ebenso wie nach Geborgenheit und gegenseitiger Unterstützung. Und genau diese Werte sind es, die eine gute Beziehung ausmachen, sodass eine tiefe Freundschaft die optimale Basis für eine glückliche Partnerschaft bietet.
- Raum schaffen für Intimität
Die sexuelle Anziehung in einer Partnerschaft ist einer der Punkte, der sie von einer freundschaftlichen Beziehung unterscheidet. Sich körperlich nahe zu kommen schafft Vertrauen in der Beziehung und stärkt das Band, das ein Paar miteinander verbindet. Nicht umsonst gaben in unserer ElitePartner-Studie
knapp 60 Prozent der zufriedenen Paare an, sich „Zeit für Sex und Zärtlichkeiten“ zu nehmen, während dies bei den unzufriedenen Paaren lediglich knapp 30 Prozent taten. Gerade zu Beginn einer neuen Beziehung definieren viele Menschen diese auch über ihr Sexleben – mit der Zeit nimmt das immer weiter ab.
Praxistipp: Ein gesundes Sexleben kannst du aktiv wieder in Schwung bringen. Verabredet euch regelmäßig bewusst zu Dates, bei denen ihr wieder miteinander intim werdet. Das mag sich im ersten Moment seltsam anfühlen, doch nach und nach steigert das die Lust aufeinander wie von selbst.
- Auch in Streits wertschätzend kommunizieren
Wenn Paare darüber nachdenken, was eine gute Beziehung ausmacht, haben viele dauerhafte Harmonie im Sinn – doch das ist ein Trugschluss.
gab jedes sechste glückliche Paar an, oft oder sehr oft hitzig zu diskutieren. Den Unterschied macht hierbei die Art und Weise der Kommunikation miteinander. Und genau diese ist letztendlich auch der Schlüssel dafür, trotz vieler Probleme zufrieden miteinander zu sein.
Achte auf zwei Kommunikationsregeln: Sprecht offen und ehrlich über eure Gefühle und kommuniziert es, wenn euch etwas stört. So lassen sich kleine Probleme direkt auflösen. Achtet dabei allerdings immer auf eine wertschätzende und respektvolle Kommunikation miteinander und kritisiert nicht euren Partner als Person, sondern vielmehr ein bestimmtes Verhalten oder eine Aussage, die verletzt hat.
- Zufriedene Paare tolerieren sich gegenseitig
Was außerdem zu einer Beziehung gehört? Gegenseitige Toleranz, würden viele zufriedene Paare sagen. Diese schafft die Basis dafür, dass beide Partner sich auf Augenhöhe begegnen können. Auch in Situationen, in denen der eine ganz anders tickt. Zu akzeptieren, dass der Partner eine andere Meinung vertritt oder eigene Bedürfnisse hat, ist nicht immer einfach und erfordert viel Arbeit miteinander. Gelingt es allerdings, einen Menschen in seinen Eigen- und Besonderheiten zu tolerieren, erzeugt das viel Harmonie.
Praxistipp: Sieh deinen Partner nicht als Veränderungsobjekt, schließlich hast du dich genau so in ihn verliebt, wie er ist. Statt sich an kleinen Macken zu stören, hilft es stattdessen, sich auf die Eigenschaften zu fokussieren, die deinen Partner ausmachen und die dir an ihm gefallen.
Fazit: Gemeinsam an der Partnerschaft zu arbeiten macht eine gute Beziehung aus
Was ist eine gute Beziehung? Diese Frage muss jedes Paar für sich selbst beantworten, denn nicht alle Aspekte haben für jede Partnerschaft dieselbe Wichtigkeit. Es gibt aber einige grundlegende Anhaltspunkte, die zu Ihrer Zufriedenheit miteinander beitragen können. Da sich diese nicht von heute auf morgen etablieren lassen, solltet ihr beide bereit sein, langfristig für eine glückliche Partnerschaft zu arbeiten. Ganz konkret zählt hierzu:
Tolerieret eure gegenseitigen Eigenheiten
Nehmt euch Zeit für Intimität
Schafft eine Basis durch gemeinsame Aktivitäten
Achtet auf eine wertschätzende Kommunikation
Versucht, oft und viel miteinander zu lachen
Gelingt es dir, diese Aspekte in deinem Beziehungsalltag zu integrieren, bist du auf dem besten Weg in eine langfristige glückliche Partnerschaft.