Nomen, Verb und Adjektiv, sie begleiten uns von der Grundschule an und sind wichtige Bausteine in der deutschen Grammatik. Alles Wesentliche zur Wortart Adjektiv erfahren Sie hier.
Was ist ein Adjektiv?
Das Adjektiv wird auch gern als Eigenschaftswort bezeichnet. Das ist es auch, es beschreibt, wie etwas ist. In der Grundschule wird von dem berühmten Wie-Wort gesprochen, das als Beiwort bekannt ist.
Hier sind Beispiele, die das mit der richtigen Frage verdeutlichen:
Wie ist die Prinzessin? Die Prinzessin ist schön.
Wie ist der Ritter? Der Ritter ist mutig.
Wie ist das Schloss? Das Schloss ist groß.
So lässt es sich erkennen
Ein Adjektiv beschreibt die Eigenschaft eines Menschen, eines Tieres oder eines Gegenstandes. Es steht vor einem Nomen – auch Hauptwort – genannt. Nur im Lateinischen steht das Adjektiv nach dem Nomen. Das Adjektiv beschreibt das Nomen genauer, geht näher auf das Nomen ein. Ein Eigenschaftswort kann zudem verschiedene Formen und Farben benennen. Es kann Gefühle aufzeigen. Es kann auch Verben genauer beschreiben. Deshalb sorgt es für Abwechslung in der deutschen Sprache, die gerade bei Erzählungen und Aufsätzen von Bedeutung ist.
Beispiele für Adjektive
die bunte Blume
das spannende Buch
der begabte Musiker
der runde Spiegel
die alte, dicke, schwarze Katze
Die Mutter kocht gut.
Die Großmutter backt fleißig.
Der Hund bellt laut.
Die Katze miaut leise.
Das Besondere an Adjektiven: die Steigerungsform
Die meisten Adjektive besitzen eine Steigerungsform, die auch Komparation heißt. Aus der Grundform lassen sich diese Formen, Komparativ und Superlativ genannt, ableiten.
Ein Beispiel: schnell – schneller – am schnellsten
Zudem gibt es auch Adjektive, die bei ihrer Steigerung die Wortfamilie wechseln.
Ein Beispiel: gut – besser – am besten
Manche Adjektive lassen sich nicht steigern. Es sind dann eher sprachliche Modeerscheinungen, wenn diese Wörter gesteigert gebraucht werden.
Beispiele: voll, leer, schwanger, fertig, falsch
Mit Adjektiven vergleichen
Ein weiteres Merkmal dieser Wortart ist, dass damit Vergleiche gemacht werden können.
Er ist so fleißig wie sein Vater.
Was sind Adjektive?
Mit Adjektiven (z. B. bunt, dünn, kurz, …) beschreibst du Eigenschaften von Nomen . Deswegen werden sie auch oft Eigenschaftswörter oder Wie-Wörter genannt. Sie charakterisieren die Beschaffenheit von Dingen (z. B. das leckere Essen), Lebewesen (z. B. das schnelle Tier), oder Sachverhalten (z. B. die lange Antwort). Wie du siehst, werden sie immer klein geschrieben.
Wenn du das Adjektiv innerhalb eines Satzes benutzt, kann es entweder vor (z. B. das neue Haus) oder hinter (z. B. das Haus ist neu) dem Nomen stehen. Wenn es vor dem Nomen steht, muss es dekliniert werden. Das heißt, dass es sich dem Kasus , also dem Fall des Nomens anpasst.
Adjektive – Beispiele:
- Ich höre gerne laute Musik. Aber heute ist sogar für mich die Musik zu laut.
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Adjektiv – Typen
Es gibt drei verschiedene Typen von Eigenschaftswörtern: prädikativ, adverbial, oder attributiv. Prädikative und adverbiale Adjektive stehen hinter dem Nomen und werden nicht verändert. Attributive Adjektive stehen vor dem Nomen und passen sich an dessen Fall an.
Prädikative Adjektive (hinter dem Nomen)
Prädikative Adjektive stehen hinter Nomen und hinter den Verben sein, bleiben und werden.
- Der Mann ist alt. Die Feier ist schön.
- Der Mann bleibt alt. Die Feier bleibt schön.
- Der Mann wird alt. Die Feier wird schön.
Wie du siehst, bleiben die Adjektive innerhalb des Satzes in ihrer Grundform. Sie werden nicht dekliniert, denn sie sind Teil des Prädikats . Ihre Form ist unveränderlich.
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Adverbiale Adjektive (hinter dem Nomen)
Bei der adverbialen Verwendung bestimmt das Adjektiv ein Verb genauer.
- Die Frau singt laut. Der Hase läuft schnell. Das Essen riecht gut.
Auch bei diesem Adjektiv Beispiel steht das Eigenschaftswort in seiner Grundform hinter dem Nomen und hinter dem Verb. Die Form ist unveränderlich.
Attributive Adjektive (vor dem Nomen)
Attributive Adjektive stehen zwischen Artikel und Nomen. Sie beschreiben also das Nomen genauer.
- Ein langes Buch. Die warme Sonne. Die guten Freunde.
In diesem Fall müssen die Eigenschaftswörter dekliniert werden. Das heißt, dass sie sich dem Kasus (Fall), Numerus (Zahl) und Genus (Geschlecht) des Nomens anpassen.
Übrigens: Genau genommen gibt es noch eine weitere Form: Die substantivierten Adjektive. Dabei wird das Wiewort als Nomen verwendet, wie etwa in „Mir gefällt das Blaue.“ oder „Morgen zeige ich dir etwas Schönes.“
Deklination von Adjektiven vor Nomen
Attributive Adjektive, die zwischen Artikel und Nomen stehen, musst du deklinieren. Wie du das Eigenschaftswort deklinierst, hängt von der Form des Artikels (bestimmt, unbestimmt, Nullartikel) ab.
Kasus | Singular | Plural | ||
Maskulinum | Femininum | Neutrum | ||
Nominativ | der kleine Hund | die kleine Katze | das kleine Pferd | die kleinen Tiere |
ein kleiner Hund | eine kleine Katze | ein kleines Pferd | keine kleinen Tiere | |
kleiner Hund | kleine Katze | kleines Pferd | kleine Tiere | |
Genitiv | des kleinen Hundes | der kleinen Katze | des kleinen Pferdes | der kleinen Tiere |
eines kleinen Hundes | einer kleinen Katze | eines kleinen Pferdes | keiner kleinen Tiere | |
kleinen Hundes | kleiner Katze | kleinen Pferdes | kleiner Tiere | |
Dativ | dem kleinen Hund | der kleinen Katze | dem kleinen Pferd | den kleinen Tieren |
einem kleinen Hund | einer kleinen Katze | einem kleinen Pferd | keinen kleinen Tieren | |
kleinem Hund | kleiner Katze | kleinem Pferd | kleinen Tieren | |
Akkusativ | den kleinen Hund | die kleine Katze | das kleine Pferd | die kleinen Tiere |
einen kleinen Hund | eine kleine Katze | ein kleines Pferd | keine kleinen Tiere | |
kleinen Hund | kleine Katze | kleines Pferd | kleine Tiere |
Deklination nach dem bestimmten Artikel
Wenn das Adjektiv nach einem bestimmten Artikel (der, die, das) steht, sprichst du von einer schwachen Deklination. Hier sind nur die Endungen -e und -en möglich:
Das Eigenschaftswort wird auch schwach dekliniert, wenn es nach einem der folgenden Wörter steht: alle, derselbe, dieser, jener, jeder, mancher, solcher, welcher.
- Mit diesen kleinen Hunden gehe ich spazieren (Dativ, Singular, Maskulinum).
Deklination nach dem unbestimmten Artikel
Da es den unbestimmten Artikel (ein, eine) nicht im Plural gibt, können nach dem unbestimmten Artikel nur Nomen im Singular durch Adjektive beschrieben werden. Wenn Eigenschaftswörter zwischen einem Possessivartikel (mein, dein, sein, ihr, unser, euer) und einem Nomen stehen, werden sie wie nach dem unbestimmten Artikel dekliniert.
- Das ist die Leine unseres kleinen Hundes (Genitiv, Singular, Maskulinum).
Gleiches gilt, wenn das Adjektiv zwischen dem Negationsartikel kein und einem Nomen steht.
- Auf dem Bauernhof gibt es kein kleines Pferd (Akkusativ, Singular, Neutrum).
Da Nomen nach einem Possessivartikel und nach dem Negationsartikel in der Mehrzahl stehen können, zeigt dir die Tabelle oben auch Adjektiv Beispiele für den unbestimmten Artikel im Plural.
Deklination nach dem Nullartikel
Wenn das Adjektiv nach einem Nullartikel steht, sprichst du von einer starken Deklination. Der Nullartikel bedeutet, dass vor dem Eigenschaftswort kein Artikelwort steht. Somit zeigt alleine die Endung des Adjektivs den Fall und das Geschlecht an.
- Ich esse leckere Nudeln.
Zusammengesetzte Adjektive
Du kannst Adjektive zum Beispiel auch mit anderen Wörtern zusammensetzen, um neue Adjektive zu bilden. Das machst du, um die Bedeutung anderer Wörter zu verstärken (tieftraurig, bildschön). Oft sind zusammengesetzte Adjektive aber auch Vergleiche (bärenstark, himmelblau), die du nutzt, um Dinge genau zu beschreiben. Für beides gilt, dass Adjektive sowohl mit Nomen als auch mit Verben oder anderen Adjektiven zusammengesetzt werden können.
Zusammengesetzte Adjektive – Beispiele:
- blitzschnell (das Nomen Blitz und das Adjektiv schnell)
- waschecht (das Verb waschen und das Adjektiv echt)
- hochaktuell (das Adjektiv hoch und das Adjektiv aktuell)
Komparation – Adjektive steigern
Adjektive kannst du steigern. Die Steigerung wird auch Komparation genannt. Es gibt drei verschiedene Formen der Steigerung: den Positiv (Grundform), den Komparativ (erste Steigerung) und den Superlativ (zweite Steigerung).
- Der Positiv ist die Grundform eines Adjektivs:
→ Der Hund ist groß. - Mit dem Komparativ vergleichst du zwei Dinge:
→ Der Löwe ist größer als der Hund. - Der Superlativ ist die höchste Steigerungsform. Eine Sache oder ein Lebewesen hat die höchstmögliche Eigenschaft im Vergleich mit anderen Dingen:
→ Der Elefant ist am größten.
Wenn du noch mehr zur Steigerung von Adjektiven lernen möchtest, dann schau dir direkt unser Video dazu an.
1. Welche vier Anwendungen eines Adjektivs unterscheiden wir?
A: Wir unterscheiden: attributive, adverbiale, prädikative und nominale Anwendung
2. Was verstehen wir unter einer attributiven Anwendung?
A: Mithilfe von Adjektiven kann man Nomen näher bestimmen.
3. Wie stimmen attributive Adjektive mit dem Nomen überein?
A: Attributive Adjektive stimmen mit dem Nomen in Kasus, Numerus und Genus überein.
4. Beispiele für einen attributiven Gebrauch!
A: Beispiele: der alte Fischer, die Stange aus schwerem Eisen
5. Wann ist ein adverbialer Gebrauch gegeben?
A: Ein adverbialer Gebrauch ist dann gegeben, wenn sich das Adjektiv auf ein Verb im Satz bezieht und ein eigenes Satzglied bildet.
6. Beispiele für den adverbialen Gebrauch!
Beispiele: Der Dieb verhielt sich nervös. Der Mann weinte bitterlich.
7. Wann ist ein prädikativer Gebrauch gegeben?
A: Ein prädikativer Gebrauch ist dann gegeben, wenn sich das Adjektiv auf ein Subjekt oder Objekt bezieht und ein eigenes Satzglied bildet.
Dies ist bei den Verben “sein”, “werden” und “bleiben” oder bei einem eindeutigen Bezug auf das Akkusativobjekt der Fall.
8. Beispiele für einen prädikativen Gebrauch?
Das Buch war langweilig. (Bezug auf das Subjekt – Verb “sein”)
Maria fand den Film spannend. (Bezug auf das Akkusativobjekt)
9. Wann ist ein nominaler Gebrauch gegeben?
A: Ein nominaler Gebrauch ist dann gegeben, wenn das Adjektiv im Satz die Aufgabe eines Nomens übernimmt.
10. Beispiele für einen nominalen Gebrauch!
Alles Neue findest du in der Anlage.
Du sollst Unwichtiges weglassen.
Der Kranke gab die Hoffnung nie auf.
Was gab der Redner zum Besten?
Süßes und Saures stehen zur Auswahl.