Ein Comment ist eine Stellungnahme, in der du kritisch deine Meinung zu einem Thema äußerst. In einer Prüfung lautet die Aufgabe dann comment on oder discuss. Das heißt, du sollst Argumente und Beispiele formulieren, die deine Meinung zum jeweiligen Thema unterstützen.
Kurz gesagt: In einem Comment kommentierst du
- eine Fragestellung,
- ein Problem
- oder nimmst Stellung zu einer Aussage in einem Text.
Wie schreibe ich einen Comment? – Aufbau
Der Aufbau deines Comment besteht aus den klassischen Teilen Einleitung, Hauptteil und Schluss. Im Englischen nennst du diese introduction, (main) body und conclusion.
Hier bekommst du einen Überblick darüber, was in deinem Comment enthalten sein muss:
- Einleitung
1.1 knappe Einführung in das Thema
1.2 Vorstellen der Debatte, z. B. durch eine (Streit-)Frage - Hauptteil
2.1 Gegenargumente + Beispiele
2.2 eigene Argumente + Beispiele - Schluss
3.1 kurze Zusammenfassung der wichtigsten Argumente
3.2 Fazit/eigene Meinung
Wichtig
Deinen Comment schreibst du immer in der einfachen Gegenwart, dem Simple Present . Beispiel: People think differently about student exchange programs. Some say they are important, others disagree.
Du hast noch Probleme mit den Zeitformen? Mit diesem wirst du zum Profi!
Comment schreiben – Introduction
In der introduction führst du kurz an das Thema heran und weckst das Interesse des Lesers. Das gelingt dir leicht, indem du eine Frage stellst, die den Streitpunkt verdeutlicht.
Beispiel: Many parents think that student exchange programs should not get more financing because they are a waste of money and something their child′s education does not profit from. But is that really true?
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Comment schreiben – Body
Im body widmest du dich ausführlich dem Streitpunkt und den verschiedenen Positionen.
Wichtig: Dabei führst du Pro- und Kontra-Argumente auf. Indem du Gegenargumente benennst und gekonnt widerlegst, stärkst du deine eigenen Argumente und deinen Standpunkt umso mehr.
Beschäftige dich am besten zuerst mit den Gegenargumenten und entkräfte jedes durch ein Beispiel. Danach erst führst du die Argumente und Beispiele auf, die deinen eigenen Standpunkt bestärken.
Argument 1 + Beispiel: Spending time abroad is a useful experience for students for a number of reasons. First of all, students are able to actively improve their language skills. They learn to better comprehend and use the foreign language on a daily basis. For example, students improve their knowledge as they communicate with their host family and participate in school activities.
Comment schreiben – Conclusion
In der conclusion ziehst du ein abschließendes Fazit. Achte darauf, dass du keine neuen Ideen oder Argumente mehr einbringst. Der Schluss dient nur dazu, deine wichtigsten Argumente knapp zusammenfassen und deine Meinung dazu festzuhalten.
Beispiel: Considering the positive effects of cultural contact, it is clear that exchange programs are important for students′ educational and personal growth. Because of this, student exchange programs should receive more funding so that every student gets the opportunity to spend time abroad.
Tipp: Ein ausformuliertes Beispiel zum Download und eine Schritt für Schritt-Anleitung für den perfekten Comment findest du in unserem Extra-Beitrag dazu!
Comment schreiben – nützliche Formulierungen
Um die einzelnen Abschnitte deines Comment zu kennzeichnen und sinnvoll miteinander zu verknüpfen, eignen sich sogenannte linking words/phrases. Beispiele dafür und weitere Formulierungshilfen findest du hier:
Introduction
Englisch | Deutsch |
Recently there was | Vor kurzem gab es |
Nowadays there is | Heutzutage gibt es |
Many people think/agree/claim that | Viele Menschen denken/stimmen zu/behaupten, dass |
However; Yet | Aber/Jedoch; Doch/Dennoch |
Is that right/true? | Ist das richtig/wahr? |
In the following, I will discuss/comment on | Im Folgenden werde ich … diskutieren/kommentieren. |
Body
Englisch | Deutsch |
On the one hand … on the other (hand) … | Auf der einen Seite … auf der anderen (Seite) … |
For one … for another … | Zum einen … zum anderen … |
It might be argued that … /One might say that … | Man könnte argumentieren, dass … /Man könnte sagen, dass … |
To begin with; First of all | Für den Anfang; Zuallererst |
First/Second/Third | Erstens/Zweitens/Drittens |
Furthermore/Moreover/In addition | Außerdem/Darüber hinaus/Zudem |
In contrast to that | Im Gegensatz dazu |
Nevertheless | Trotzdem |
Although/Despite | Obwohl/Trotz |
Because of/Due to | Wegen/Aufgrund von |
An example for this is … | Ein Beispiel dafür ist … |
This can be exemplified by/with .. | Das lässt sich belegen an/mit … |
Conclusion
Englisch | Deutsch |
Considering this | Angesichts dessen |
With respect to this | In Bezug darauf |
That means | Das bedeutet |
That is why/Therefore | Deswegen/Deshalb |
As a result | Als Ergebnis |
In consequence | Infolgedessen |
All in all | Alles in allem |
In summary/To sum up | Zusammenfassend |
Concluding/In conclusion | Abschließend/Zum Schluss |
Wichtig: Es heißt To sum up und nicht To sum it up!
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Ein Bericht
„Endlich ein Schritt in die richtige Richtung!»
Schuluniform wird eingeführt
Klage am BVG abgewiesen
Berlin (dpa) – Mit Beginn des nächsten Schuljahres wird an allen staatlichen Schulen in Deutschland das Tragen von Schuluniformen Pflicht. Die seit März beschlossene Gesetzesvorlage der Regierung wird ohne Einschränkung in Kraft treten. Die Klage, die einige Schüler einer Realschule im Kreis Nürnberger Land am Bundesverfassungsgericht eingereicht hatten, wurde gestern abgewiesen.
Das Vorbild des neuen Gesetzes findet sich in England und den USA. Hier ist die Schuluniform an staatlichen Regelschulen schon lange Jahrzehnte die Regel. So sollen vor allem Unterschiede in Herkunft und sozialem Stand mit einer einheitlichen Kleidung eingeebnet werden. Mit diesem Gesetz hofft man, dass Neid und Minderwertigkeitsgefühle und besonders die daraus entstehende Gewalt unter Schülern bekämpft werden kann. In den letzten Jahren war die Zahl gewalttätiger Übergriffe, die sich auf das „Abziehen„ teurer Markenkleidung konzentrierte, sprunghaft angestiegen. Schließlich aber soll die Schuluniform in den Augen ihrer Befürworter alle Ungleichbehandlung in den Schulen beseitigen und damit endlich die angestrebte Chancengleichheit verwirklichen. „Endlich ein Schritt in die richtige Richtung!“, so der Vorsitzende der Vereinigung Gemeiner Lehrer (VGL) Helmut Geister in einer Pressekonferenz. Sein Drängen und Einsatz hatte im vergangenen Jahr zur Gründung der Initiative „Gleiche Klamotten – Gleiche Bildung„ geführt, die von allen Parteien und Elternverbänden unterstützt wurde. Nach Verkündung des Gerichtsbeschlusses betonte er, dass nun eine „neue und friedliche Zeitrechnung an Deutschlands Schulen“ anbreche.
Schule Sinstorf
Das gefällt mir ganz und gar nicht – Ich schreibe einen Kommentar
Was will ich erreichen?
Mein Ziel ist es, meine eigene Meinung klar darzustellen. Sie soll den Leser zum Nachdenken anregen und ihm helfen, sich seine eigene Meinung zu bilden. Daraus ergeben sich meine wichtigsten Punkte:
- Der Kommentar sollte den Leser ansprechen.
- Meine Meinung muss inhaltlich richtig und logisch dargestellt werden.
- Die Argumente müssen überzeugen können.
Wie fange ich an?
Aber wie fange ich an? Recherche:
Wie du weißt, ist das Zentrum eines Kommentars die Meinung des Autors. Dazu muss er vom Thema seines Kommentars nicht selbst betroffen sein, wie in einer persönlichen Stellungnahme. Aber er muss ausreichend Bescheid wissen über sein Thema.
So musst du vor dem Schreiben nicht nur über deine Meinung klar werden, sondern auch über deinen Wissensstand hinaus weitere Hintergrundinformationen sammeln, die deine Meinung stützen.
Wie baue ich den Kommentar auf?
Der herkömmliche Kommentar folgt einem einfachen Schema:
- In einer Einleitung nimmt er Bezug auf die Meldung oder das Ereignis, was er kommentieren will. Dabei wird versucht, den Leser anzusprechen. Die Meinung wird hier schon deutlich gemacht.
- Es folgen die Argumente, die diese Meinung stützen, und zwar in steigernder Form – das beste Argument kommt also zum Schluss.
- Im Schluss bringst du deine Meinung noch einmal auf den Punkt.
Was muss ich sonst noch beachten?
Ein Kommentar ist eine sachliche Textsorte, d.h., auch wenn es um eine persönliche Meinung geht, sollte es nicht persönlich werden. Die Meinung beruht weiterhin auf Argumenten.
Dennoch kann man in gewissem Umfang mit der Sprache kreativ und ironisch umgehen, vor allem wenn es darum geht, die Argumente seiner möglichen Gegner zu entkräften.
Letzteres kann vor allem in einer treffenden und auffälligen Überschrift berücksichtigt werden, die den Leser ja erst auf den Kommentar aufmerksam machen soll.
Auch wenn es im Kommentar um Argumente geht, muss du nicht zwanghaft an den gelernten Aufbau einer Argumentation denken. Du kannst und sollst dich hier schriftlich freier bewegen.
Wenn doch alles nur so einfach wäre
Hervorgehoben sind die Stellen im Text, wo die Meinung des Autors erkennbar wird.
Ein Beispiel:
Am letzten Montag wurde es amtlich gemacht: Ab kommendem Schuljahr wird die Schuluniform verpflichtend an allen staatlichen Schulen eingeführt werden. Und nun glaubt man, dass alle Probleme gelöst wären. Ach, wenn doch alles nur so einfach wäre. Die Einführung der Schuluniform wird keine der Probleme lösen, die Schule heutzutage hat.
Es gibt schon seit Jahren viele und lange Diskussionen um die Uniformierung von Schülern und ein Punkt, der schnell vom Tisch gewischt wurde, war der Einwand, dass durch die Schuluniformen jede Individualität der Schüler verdeckt würde. Angesichts der Tatsache, dass die freie Entfaltung der Persönlichkeit im Grundgesetz verankert ist, schien dies doch ein großer Eingriff zu sein. Doch niemand scheint dies zu stören – Kinder und Jugendliche genießen offenbar weiterhin nicht den Schutz des Grundgesetzes.
Auch die Tatsache, dass Kinder in Uniformen in Ost- und Westdeutschland keine guten geschichtlichen Erinnerungen hervorrufen, schien niemanden davon abzuschrecken, dafür zu stimmen. Viele sagen, das würde den Zusammenhalt stärken und das Wir-Gefühl. Ich bin aber wie viele andere der Meinung, dass eine äußere Uniformität auch eine Gleichheit der Gedanken hervorruft. Und das sollte in Deutschland, wie in jedem anderen Land, doch tunlichst vermieden werden. Vor allem mit unserer geschichtlichen Erfahrung.
Als wichtigstes Argument wurde schließlich immer wieder genannt, dass man durch die Schuluniform Mobbing bekämpfen will. Und hier scheinen die Verantwortlichen ihre Hausaufgaben wirklich nicht gemacht zu haben. Unterschiedliche Kleidung ist und war nie eine Ursache von Mobbing gewesen, höchstens doch ein Symptom. Es geht um Minderwertigkeitsgefühle, ein schwaches Selbstbewusstsein, Angst vor sozialem Abstieg oder einer geringen Frustrationstoleranz. Die Kleidung ist hier nur ein Ausdruck von verschiedenen Ursachen, nicht aber ihr Ausgangspunkt.
Und so wird die Schuluniform wirklich nichts lösen von den Problemen, die Schule heute hat. Hier müssen die Verantwortlichen wirklich noch mal ordentlich nachsitzen.
Meinungen in Texten: Unterschiede
Du hast in deiner Schullaufbahn verschiedene Textsorten kennengelernt, mit deren Hilfe du eine Meinung vorbringen kannst. Der Schreibplan ist immer ähnlich, im Ganzen jedoch gibt es kleine Unterschiede.
In einer Erörterung oder der schriftlichen Argumentation besprichst du ein vorgegebenes Thema und versuchst es von verschiedenen Seiten aus zu beleuchten. Dabei kann es auch darum gehen, dir selbst klar zu werden über ein bestimmtes Problem. Am Ende kommst du zu einer Meinung.
Die begründete Stellungnahme hat immer ein Thema zum Inhalt, von dem du direkt betroffen bist. Daher ist der Text oft auch eher persönlich gehalten, z.B. als Brief.
Der Kommentar erscheint in der Regel in der Zeitung und bezieht sich auf ein aktuelles Ereignis oder eine Nachricht. Diese wird kritisch kommentiert, indem verschiedene Argumente und weitere Hintergrundinformationen vorgebracht werden. Der Autor muss von der Thematik nicht selbst betroffen sein.