Von MMag. Karin Hiebaum de Bauer (Lernpsychologin  / Lehrerin)

Stress, Angst und schlaflose Nächte vor der Prüfung? Das muss nicht sein! Mit einer guten Prüfungsvorbereitung und der richtigen Lernstrategie vermeidest du Prüfungsangst, sparst Zeit und lernst viel effektiver! 

Wir fordern: Schluss mit Prokrastination und Lernstress und her mit den guten Noten! Erfolgserlebnisse in der Schule geben dir nämlich nicht nur Selbstvertrauen, sondern machen dich auch glücklicher! Wir helfen dir, deine Ziele zu erreichen! Auf geht’s! 🚀 ⬇️


Wie eine optimale Prüfungsvorbereitung aussieht!

Klar: In der Schule lernen wir und erwerben Wissen. Bloß WIE wir effizient lernen können, lernen wir nicht. Dabei ist das mindestens genauso wichtig wie das Lernen an sich. Deshalb verraten wir dir jetzt, wie du dich optimal auf die nächste Prüfung vorbereiten kannst! 👍

In der Theorie besteht Lernen aus 3 Bestandteilen: ⬇️

📣 Wiederholen

📣 Organisieren

📣 Vertiefen

Durch das Wiederholen wird das Gelernte im Langzeitgedächtnis abgespeichert, durch das Organisieren veranschaulicht und (durch Beispiele und Eselsbruechen verknüpft und vertieft. ✅

Wie du das in die Praxis umsetzt, erfährst du jetzt: ⬇️

1. Definiere deine Ziele!

Setze dir am Anfang ein Lernziel, das du erreichen möchtest! Das kann zunächst ganz allgemein formuliert sein. Zum Beispiel: “Ich meistere die nächste Matheprüfung mit Erfolg!” 💪

🔥 Unser Tipp: ¡Formuliere Lernziele stets im Präsens, als hättest du das Ziel schon erreicht! Vermeide die Möglichkeitsform wie: “Ich würde die nächste Matheprüfung gern mit Erfolg meistern!” oder “Ich möchte die nächste Matheprüfung gern mit Erfolg meistern!”. Meide auch Phrasen in Zukunftsform wie: “Ich werde die nächste Matheprüfung mit Erfolg meistern!”. Das lässt nur Raum für unnötige Zweifel!

Definiere im nächsten Schritt die Feinlernziele: Diese leiten sich von dem allgemein gehaltenen Lernziel ab und unterteilen es in kleinere Abschnitte. Ein Teilziel kann zum Beispiel sein: “Ich lerne, Gleichungen zu loesen!” oder “Ich lerne die Prozentrechnung!” 🤓

2. Effizientes Zeitmanagement!

Du musst noch eine scheinbar endlose Liste an Aufgaben abarbeiten und hast keine Zeit für Entspannung und für deine Freunde? 🤯

Es geht auch anders: Mit einem cleveren Zeitmanagement bist du einerseits produktiver und schaffst andererseits auch genug Zeit zum Relaxen und für Freizeitaktivitäten. 👍

Wie das gelingt? 🤔

Bei einer guten Zeiteinteilung geht es darum, Prioritäten zu setzen! Für die Prüfungsvorbereitung bedeutet das: Konzentriere dich auf das Wesentliche und lerne zuerst die wichtigen Dinge! Wenn du die dringenden Aufgaben erst mal abgehakt hast, stehst du weniger unter Druck und kannst dich in aller Ruhe auch noch dem restlichen Lernstoff widmen. ✅

So funktioniert zum Beispiel das Paretoprinzip: Mit 20 % Aufwand kannst du mit dieser Methode für effizientes Zeitmanagement 80 % der Ergebnisse erreichen und sparst dir viel Mühe und Zeit!

3. Erstelle einen Lernplan!

Mit einem Lernplan bringst du in Nullkommanichts Ordnung in dein Lernmaterial und in Lernprozesse! Er hilft dir, früh genug mit dem Lernen anzufangen und ein smartes Zeitmanagement in die Praxis umzusetzen. So haben Prokrastination und Lernstress vor der Klassenarbeit keine Chance! 🚫

Außerdem behältst du mit einem Lernplan deine Lernforschritte im Auge: Er gibt dir Auskunft darüber, wo du stehst, wie viel du schon geschafft hast und was als nächstes zu tun ist. Habe dabei kein schlechtes Gewissen, wenn du deinem Lernplan ein wenig hinterherhinkst. Schließlich beruht er immer auf einer sehr optimistischen Einschätzung, wie schnell man gern vorankommen würde. Scheue dich also nicht davor, den Lernplan immer wieder zu überarbeiten! 📈

Wie du einen Lernplan erstellst? Das geht ganz einfach in 5 Schritten: ⬇️

⌛ Bestimme das Zeitkontingent: Wahllos drauflos zu lernen, führt meistens nicht zum gewünschten Erfolg. Bestimme daher zuallererst, wie viel Zeit dir für das Lernen zur Verfügung steht. Darauf baut dein Lernplan auf!

👀 Verschaffe dir einen Überblick: ¡Schaue die Lernmaterialien durch! Was hat sich da alles angesammelt? Sortiere die Zettel, Mappen, Hefte und die Dateien und Ordner auf deinem Laptop! Am besten gliederst du den Lernstoff in mehrere große Themenblöcke auf. Dabei hilft eine Mindmap!

💡 Unterteile und setze Prioritäten: Sobald du die großen Themenblöcke fixiert hast, kannst du sie in kleinere Lerneinheiten unterteilen. Bestimme bei diesem Schritt auch, welche Lerninhalte besonders wichtig sind! Welche Lernziele hat der Lehrer formuliert? Hat er auf bestimmte Themen explizit hingewiesen?

🔁 Lerne und wiederhole: Jetzt kann es mit dem Lernen losgehen! Wiederhole das Gelernte nach jeder Lerneinheit! Wir empfehlen dir die Pomodoro-Technik: 25 Minuten lernen, danach eine kurze Pause und dann wird der Stoff wiederholt!

✅ Hake Erledigtes ab: Wenn du mit einem Thema durch bist, hake es im Lernplan ab oder streiche es durch! Das ist ein kleines Erfolgserlebnis und motiviert!

4. Optimiere dein Lernumfeld!

Für effektives Lernen solltest du dir eine optimale Lernumgebung schaffen! 👍

Das bedeutet zum einen: Vermeide Ablenkungen! Räume deinen Schreibtisch auf und lege das Handy weg! Auch laute Geräusche und Hunger beeinträchtigen die Konzentration! 📵🔇

Zum anderen solltest du den passenden Lernplatz für dich finden! Der richtige Ort zum Lernen ist individuell ganz unterschiedlich: Wo lernst du am liebsten? Zu Hause, in der Bibliothek oder in einem Café? Auf jeden Fall solltest du dich wohlfühlen und bequem sitzen können! 🪑

5. Belohne dich für deine Erfolge!

Egal ob du eine schwere Rechnung gelöst oder sogar einen ganzen Themenkomplex durchgearbeitet hast – Erfolge müssen gefeiert werden! Belohne dich für eine erfolgreiche Lerneinheit: Hole dir ein Eis, spiele eine Runde Fußball oder gönne dir einen kurzen Spaziergang! Mache irgendetwas, was du gern tust und was dir Freude bereitet! 🥳

Damit steigerst du die Lernmotivation und es fällt dir viel leichter, mit dem Lernen weiterzumachen! Und die größte Belohnung ist natürlich eine gute Note! Mit unseren Vorbereitungs-Tipps meisterst du den nächsten Test bestimmt mit Bravour! 💪

Aber wann soll man überhaupt mit der Prüfungsvorbereitung beginnen? Das schauen wir uns jetzt genauer an: ⬇️

Wann anfangen mit der Prüfungsvorbereitung?

Das kennt wohl jeder von uns: Wir schieben das Lernen wochenlang auf und dann kurz vor der Prüfung bemerken wir – oje, es bleibt wirklich nur mehr wenig Zeit bis zum Prüfungstermin! 😱

Wir können dich aber beruhigen: Es ist nie zu spät, mit dem Lernen anzufangen! ⏰

Zugegeben: Idealerweise solltest du deine Lernzeit vom Umfang des Lernstoffs abhängig machen. Das heißt: Früher anfangen, wenn eine große Prüfung ansteht, und ruhig auch weniger Zeit einberechnen, wenn es nur um einen kleinen Test geht! 💡

Aus diesem Grund ist ein Lernplan die perfekte Vorbereitung auf eine Prüfung: Wenn du nämlich einen Lernplan erstellst, setzt du dich schon ein erstes Mal intensiv mit dem Stoff auseinander und verschaffst dir einen Überblick. So kannst du ganz zu Beginn schon einschätzen, wie viel Zeit du ungefähr zum Lernen brauchen wirst. 💯

Im Grunde ist es aber ganz egal, ob du früher oder später zu lernen beginnst ‒ ausschlaggebend ist, WIE du lernst! 😉

Vielleicht ist dir das selbst auch schon einmal passiert: Du beginnst vorbildlich schon mehrere Wochen vor der Klassenarbeit den Stoff durchzugehen, doch du kommst nur schleppend voran und merkst dir wenig. Der Grund dafür ist oftmals, dass die falsche Lernstrategie verwendet wird und man nicht weiß, welcher Lerntyp man ist. 🤔

Damit dir das auf keinen Fall passiert, haben wir für dich die effektivsten Tipps zur Prüfungsvorbereitung gesammelt. So lernst du richtig und nachhaltig: ⬇️

8 effektive Tipps für eine optimale Prüfungsvorbereitung

1. Mache einen Lerntypen-Test!

Jeder lernt anders. Manche Menschen merken sich visuelle Darstellungen am besten, andere wiederum prägen sich Vokabeln ein, indem sie die Wörter hören. Deshalb unterscheidet man zwischen 4 Lerntypen: ⬇️

👂 Der auditive Lerntyp lernt durch akustischen Input am besten: Podcasts, Hörbücher, Vorträge, lautes Vorlesen

👀 Für den visuellen Lerntyp sind visuelle Darstellungen ideal: Infografiken, Mindmaps, Diagramme, Bilder und Videos

✋ Der haptische Lerntyp merkt sich das am besten, was er selbst anfassen und ausprobieren kann: Experimente, Ausflüge, konkrete Anwendungsbeispiele

🗣️ Der kommunikative Lerntyp eignet sich im Gespräch Wissen an: Vorträge halten, über den Lernstoff sprechen, laut wiederholen

Weißt du schon, welcher Lerntyp du bist? Wenn nicht, empfehlen wir dir, einen Lerntypen-Test zu machen! So findest du heraus, wie du am effizientesten lernst! 👍

2. Finde die passende Lernstrategie!

Neben dem Lerntyp ist auch die richtige Lernstrategie ausschlaggebend für erfolgreiches Lernen. Denn jeder Mensch hat individuelle Vorlieben, Stärken und Schwächen. Idealerweise solltest du deine Lernstrategie von diesen Faktoren abhängig machen! Am besten probierst du einfach ein paar verschiedene Lerntechniken aus. So findest du heraus, welche am besten zu dir passen! 👍

Die Loci-Methode etwa ist eine Mnemotechnik, mit der du deine Gedächtnisleistung verbessern kannst. Bei dieser “Routenmethode” benützt du dein räumliches Vorstellungsvermögen und verknüpfst Informationen mit bestimmten Orten. Sherlock Holmes zum Beispiel verdankt sein brillantes Gedächtnis dieser Technik. 🕵️‍♂️

Auch mit KarteikartenMindmaps oder Lernplakaten lässt es sich effizient lernen! 👍

3. Lerne gemeinsam mit anderen!

Manchen Schülern hilft es, in einer Lerngruppe für den nächsten Test zu lernen. Vor allem der kommunikative Lerntyp profitiert davon enorm. Aber auch für alle anderen hat gemeinsames Lernen einige Vorteile: ⬇️

✨ In einer Lerngruppe können sich die Beteiligten den Stoff untereinander aufteilen. Durch den geteilten Arbeitsaufwand ersparst du dir eine Menge Zeit!

✨ Wenn dir etwas nicht klar ist, kannst du einfach schnell die anderen fragen und musst nicht stundenlang recherchieren und herumprobieren!

✨ Bei einer Diskussion oder wenn du einem Mitschüler selbst etwas erklärst, festigst du automatisch dein Wissen!

Du bist dir nicht sicher, ob du lieber allein lernst oder in einer Gruppe? Versuche es einfach mal aus! 😉

4. Probiere legales Hirndoping!

Was du bei der Prüfungsvorbereitung auf keinen Fall vergessen solltest: Das Gehirn ist nicht isoliert vom restlichen Körper! Sämtliche Bestandteile des menschlichen Körpers arbeiten zusammen und beeinflussen sich gegenseitig ‒ angefangen von den Zellen bis hin zu unserem größten Organ, der Haut. 😮

Aus diesem Grund wirkt sich dein körperliches Wohlbefinden auch auf deine Gehirnleistung und Merkfähigkeit aus. Stärke also deinen Körper und … ⬇️

➡️ … mache Sport! Bewegung hilft nicht nur beim Stressabbau und stärkt dein Immunsystem, sondern kurbelt auch die Durchblutung im Gehirn an. Dadurch kannst du dich besser konzentrieren!

➡️ … ernähre dich gesund! Das sogenannte Brainfood wie Walnüsse, Beeren und Brokkoli bringt unser Gehirn in Schwung und steigert seine Leistungsfähigkeit!

➡️ … schlafe genug! Viele Studien beweisen, dass das Schlafverhalten sich auf die Denkleistung auswirkt. Im Schlaf prägen sich neue Informationen langfristig im Gedächtnis ein!

5. Vergiss nicht, Pausen zu machen!

Pauken, bis der Kopf raucht? 🤯

🔥 Wir finden: Nein! Freizeit muss sein!

Tatsächlich arbeiten viele berühmte Künstler und renommierte Wissenschaftler weniger Stunden am Tag als der Durchschnittsmensch. Trotzdem schaffen sie Großes! Und auch Topathleten wissen, dass sie nur dann Höchstleistungen vollbringen können, wenn sie sich Ruhepausen gönnen. 🚴

Pausen machen leistungsfähiger und steigern den Lernerfolg! Nur mit ausreichend Ruhe können wir voll konzentriert arbeiten und bleiben aufmerksam. Genügend Pausen gehören zu einer guten Prüfungsvorbereitung deshalb genauso dazu wie Popcorn zum Kinobesuch! 🍿

Achte also auf eine intelligente Zeiteinteilung, bei der auch die Entspannung nicht zu kurz kommt! 👍

Was hilft dir beim Abschalten? Gemütlich auf der Couch liegen, Bewegung machen, Videospiele zocken, Freunde treffen … Was auch immer es ist, das dich entspannt ‒ nimm dir genug Zeit dafür! 🙏

6. Passe deine Lernintervalle an!

Wir empfehlen dir, in Häppchen zu lernen! Dieses sogenannte Microlearning ist nämlich sehr effizient: Zum einen wird weniger Zeit ins Lernen investiert, zum anderen merkst du dir das Gelernte länger. Die Lerninhalte werden in kleinen Portionen vermittelt und nur die wichtigsten Informationen kurz und prägnant dargestellt. 👍

Das häppchenweise, kleinformatige Lernen könnte sogar die Zukunft des Lernens werden! Denn nicht nur sinkt unsere Aufmerksamkeitsspanne durch die Nutzung digitaler Medien immer weiter, auch schon vor der Digitalisierung war es ein Fakt, dass das menschliche Gehirn nach ein paar Monaten fast alle Lerninhalte wieder vergessen hat. 🧠

Das heißt: Prioritäten setzen und für kurze Zeit fokussiert bei der Sache sein! 🎯

7. Entwickle eine Lernroutine!

Du möchtest nach der Schule einfach nur mehr deine Ruhe haben und kannst dich nicht zum Lernen motivieren? Mit einer Lernroutine steigerst du deine Selbstdisziplin und das Lernen kostet keine Überwindung mehr! 👍

Klar: Am Anfang ist es nicht so leicht, eine Lernroutine in den Alltag zu integrieren. Aber wenn du ein paar Wochen durchgehalten hast, sitzt die Routine und ist zur Gewohnheit geworden. Dann denkst du gar nicht mehr darüber nach und führst die Aktivität automatisch aus. 🤓

Eine Lernroutine kann zum Beispiel so aussehen: ⬇️

🧘 Nach der Schule zuerst Pause machen: ¡Iss etwas und erhole dich!

✍️ Verfasse eine To-do-Liste: Was musst du heute erledigen?

🤓 Jetzt kann’s losgehen mit der ersten Lerneinheit: Eine halbe Stunde lernen reicht für den Anfang. Erledige in diesen 30 Minuten erst einmal nur das, was wirklich wichtig ist (denk dabei an die 20 % des Paretoprinzips).

⌛ Mache zwischen den Lerneinheiten kurze Pausen von 5 bis 15 Minuten!

Gehe langsam und Schritt für Schritt vor! Gewohnheiten lassen sich nicht von heute auf morgen verändern! Aber mit ein wenig Geduld und Durchhaltevermögen wirst du schon bald die ersten positiven Auswirkungen deiner Lernroutine bemerken! 💪

Mit diesen 8 Tipps kann bei deiner nächsten Prüfung schon mal nicht allzu viel schiefgehen. Auf der sicheren Seite bist du sowieso, wenn du folgende 4 Fehler bei der Prüfungsvorbereitung vermeidest: ⬇️