MMag. Karin Silvuina Hiebaum de Bauer   [email protected]

Warum solltest du die Präpositionen beherrschen?

Präpositionen helfen dir, den richtigen Fall (Nominativ, Akkusativ, Dativ, Genitiv) zu wählen und deine Sätze klar und verständlich zu machen.

Auch wenn sie am Anfang schwierig erscheinen, kannst du mit etwas Übung schnell lernen, wie du sie richtig einsetzt.

Präpositionen im Deutschen

Präpositionen sind kleine, aber wichtige Wörter in der deutschen Sprache.

Sie fallen dadurch auf, dass sie fast immer zusammen mit einem Nomen oder Pronomen verwendet werden und stets kleingeschrieben sind.

Ihre Hauptaufgabe besteht darin, die Beziehungen zwischen verschiedenen Elementen in einem Satz klarzustellen.

Zum Beispiel:

zeigen, wo sich etwas befindet (z.B. …auf dem Tisch),

erklären, wann etwas passiert (z.B. …nach der Schule),

beschreiben, wie etwas geschieht (z.B. …mit Spaß),

den Grund angeben, warum etwas passiert (z.B. …wegen des Regens).

Sie helfen uns also, die Beziehung zwischen zwei Dingen oder Personen in einem Satz genauer zu verstehen.

Welche Arten von Präpositionen gibt es?

Es gibt verschiedene Arten von Präpositionen im Deutschen, die unterschiedliche Beziehungen ausdrücken.

Hier sind die wichtigsten Kategorien, die ich weiter unten näher erkläre:

Lokale Präpositionen:

Sie zeigen, wo etwas ist, z.B. auf, unter, in.

Temporale Präpositionen:

Sie geben an, wann etwas passiert, z.B. vor, nach, seit.

Modale Präpositionen:

Sie erklären, wie etwas geschieht, z.B. mit, ohne, durch.

Kausale Präpositionen:

Sie drücken den Grund für etwas aus, z.B. wegen, aufgrund, dank.

Diese Begriffe helfen dir, die verschiedenen Funktionen von Präpositionen im Deutschen besser zu verstehen.

Lokale Präpositionen

Lokale Präpositionen geben an, wo sich etwas befindet oder wohin sich etwas bewegt und helfen dabei, die Frage wo oder wohin zu beantworten.

Die wichtigsten lokalen Präpositionen sind:

➜ auf, unter, neben, in, vor, hinter, über, zwischen und an

Beispiele:

Die Katze schläft unter dem Tisch.

Wo? ➜ unter dem Tisch

Ich lege das Buch auf den Tisch.

Wohin? ➜ auf den Tisch

Der Stuhl steht neben dem Tisch.

Wo? ➜ neben dem Tisch

Er stellt den Stuhl vor die Tür.

Wohin? ➜ vor die Tür

Der Schlüssel ist in der Tasche.

Wo? ➜ in der Tasche

Ich lege den Schlüssel zwischen die Bücher.

Wohin? ➜ zwischen die Bücher

Das Bild hängt an der Wand.

Wo? ➜ an der Wand

Er hängt das Bild über den Schreibtisch.

Wohin? ➜ über den Schreibtisch

Das Auto parkt hinter dem Haus.

Wo? ➜ hinter dem Haus

Lokale Präpositionen mit Dativ und Akkusativ

Ist dir aufgefallen, dass ich bei den vorherigen Beispielen einmal dem Tisch (im Dativ) und danach den Tisch (im Akkusativ) verwendet habe?

Hier kommt die Erklärung.

Dativ (wo?)

Wenn die Präposition angibt, wo sich etwas befindet, steht das Nomen im Dativ.

Der Schlüssel liegt auf dem Tisch.

Die Katze sitzt unter dem Stuhl.

Das Bild hängt an der Wand.

Akkusativ (wohin?)

Wenn die Präposition beschreibt, wohin sich etwas bewegt, steht das Nomen im Akkusativ.

Ich lege den Schlüssel auf den Tisch.

Die Katze springt unter den Stuhl.

Ich hänge das Bild an die Wand.

Temporale Präpositionen

Temporale Präpositionen helfen, die Frage nach dem Zeitpunkt oder der Dauer zu klären, also wann oder wie lange etwas geschieht.

Die wichtigsten temporalen Präpositionen sind:

➜ an, in, vor, nach, um, seit, während, bis, ab, für

Beispiele:

Sie kommt an Weihnachten zu Besuch.

Wir fahren in zwei Wochen in den Urlaub.

Ich trinke Kaffee vor der Arbeit.

Wir treffen uns nach dem Unterricht.

Der Film beginnt um 20 Uhr.

Seit gestern regnet es.

Während des Spiels war es spannend.

Ich bleibe bis morgen hier.

Das Angebot gilt ab nächster Woche.

Ich bleibe für eine Woche.

Diese Sätze verdeutlichen, wie du temporale Präpositionen einsetzen kannst, um Zeitpunkte und Zeiträume von Ereignissen zu beschreiben.

Modale Präpositionen

Modale Präpositionen zeigen, wie etwas geschieht oder unter welchen Bedingungen etwas passiert.

Sie helfen dabei, die Frage wie oder auf welche Weise zu beantworten.

Die wichtigsten modalen Präpositionen sind:

➜ mit, ohne, gegen, per

Beispiele:

Er fährt mit dem Fahrrad zur Arbeit.

Sie geht ohne Jacke aus dem Haus.

Er kämpft gegen die Müdigkeit.

Das Paket wurde per Post verschickt.

So kannst du modale Präpositionen nutzen, um zu beschreiben, wie oder unter welchen Bedingungen etwas geschieht.

Kausale Präpositionen

Kausale Präpositionen leiten die Antwort auf die Frage nach dem Grund oder der Ursache ein, also warum oder weshalb etwas passiert.

Die wichtigsten kausalen Präpositionen sind:

➜ wegen, aufgrund, dank, aus, vor

Beispiele:

Wegen des Regens wurde das Spiel abgesagt.

Aufgrund der Verspätung verpassten wir den Zug.

Dank seiner Hilfe konnte das Projekt abgeschlossen werden.

Sie handelt aus Sorge um ihre Kinder.

Er zittert vor Angst.

Mit diesen Präpositionen kannst du den Grund oder die Ursache für eine Handlung oder ein Ereignis deutlich machen.

Präpositionen mit mehreren Funktionen

Manche Präpositionen im Deutschen können je nach Bedeutung in verschiedene Kategorien fallen.

Das hängt davon ab, wie sie im Satz verwendet werden.

Zum Beispiel:

in:

Lokal: Das Buch liegt in der Tasche. (Wo? ➜ In der Tasche)

Temporal: Wir treffen uns in einer Stunde. (Wann? ➜ In einer Stunde)

vor:

Lokal: Der Baum steht vor dem Haus. (Wo? ➜ Vor dem Haus)

Temporal: Ich bin vor 8 Uhr aufgestanden. (Wann? ➜ Vor 8 Uhr)

Kausal: Er zittert vor Angst. (Warum? ➜ Vor Angst)

Diese Präpositionen können je nach Satz unterschiedliche Beziehungen ausdrücken. Deshalb ist es wichtig, immer auf den Zusammenhang zu achten.

Die 4 Fälle und Präpositionen

Präpositionen bestimmen oft, welcher Fall in einem Satz verwendet werden muss.

Akkusativ-Präpositionen: Einige Präpositionen erfordern immer den Akkusativ, z.B. durch, für, ohne, um, gegen, bis, entlang.

Dativ-Präpositionen: Andere verlangen den Dativ, z.B. mit, nach, von, aus, zu, bei, seit, gegenüber.

Genitiv-Präpositionen: Einige Präpositionen brauchen den Genitiv, z.B. während, wegen, trotz, (an)statt, außerhalb, innerhalb, oberhalb.

Nominativ-Präpositionen: Gibt es solche Präpositionen überhaupt? (Antwort siehe weiter unten)

Wechselpräpositionen: Wenn du die Absätze über die lokalen Präpositionen aufmerksam gelesen hast, weißt du bereits, dass sie den Akkusativ oder den Dativ verlangen können.

Es hängt davon ab, ob sie eine Bewegung oder einen Zustand beschreiben. Beispiele dafür sind an, auf, in, über, unter, vor, hinter, neben, zwischen.

Es ist wichtig, die richtigen Fälle zu verwenden, um die Bedeutung deiner Sätze korrekt auszudrücken.

Deklination der Artikel in den 4 Fällen

Damit du die folgenden Beispiele besser nachvollziehen kannst, schau dir zunächst die Tabelle an, um zu sehen, wie sich die Artikel in den vier deutschen Fällen verändern:

Nom.   Akk.     Dat.      Gen.

Maskulin          der        den       dem     des

Feminin            die        die        der        der

Neutrum          das       das       dem     des

Plural   die        die        den       der

Präpositionen mit Akkusativ

Diese Präpositionen, auch Akkusativ-Präpositionen genannt, verlangen, dass das Wort danach (zum Beispiel ein Nomen oder Pronomen) oder die Wörter danach im Akkusativ stehen.

➜ durch, für, gegen, ohne, um, bis

Ich gehe durch den Park.

Das Geschenk ist für dich.

Wir sind gegen den Plan.

Sie geht nie ohne ihren Hund spazieren.

Er läuft um das Haus.

Wir warten bis nächsten Freitag.

Präpositionen mit Dativ

Diese Präpositionen, auch Dativ-Präpositionen genannt, erfordern, dass das nachfolgende Wort (ob Nomen oder Pronomen) im Dativ steht.

➜ mit, nach, bei, von, zu, aus, seit, gegenüber

Ich gehe mit meinem Bruder spazieren.

Wir spielen nach der Schule.

Die Katze ist bei mir.

Der Brief kommt von meiner Mutter.

Ich gehe zu meinem Freund.

Der Geruch kommt aus der Küche.

Er wohnt seit einem Jahr in Deutschland.

Die Bank ist gegenüber dem Supermarkt.

Präpositionen mit Genitiv

Diese Präpositionen verlangen, dass das Wort danach, ob Nomen oder Pronomen, im Genitiv steht.

➜ während, wegen, trotz, (an)statt, außerhalb, innerhalb, oberhalb

Wir haben während des Unterrichts geschlafen.

Sie bleibt zu Hause wegen des schlechten Wetters.

Er ging spazieren trotz des Regens.

Ich habe das Auto anstatt des Fahrrads genommen.

Wir treffen uns außerhalb ihrer Wohnung.

Das Büro befindet sich innerhalb des Gebäudes.

Das Bild hängt oberhalb der Tür.

Gibt es Präpositionen mit Nominativ?

Nein, es gibt keine Präpositionen im Deutschen, die den Nominativ verwenden.

Der Grund dafür ist, dass der Nominativ immer das Subjekt eines Satzes kennzeichnet – also die Person oder Sache, die etwas tut.

Präpositionen hingegen geben zusätzliche Informationen, zum Beispiel über Ort, Zeit, Grund oder Art und Weise.

Da der Nominativ bereits das Subjekt des Satzes festlegt, brauchen wir für die zusätzlichen Informationen, die durch Präpositionen vermittelt werden, andere Fälle wie den Akkusativ, Dativ oder Genitiv.

Diese Fälle helfen dabei, die Beziehung zwischen dem Subjekt und den anderen Teilen des Satzes genauer zu beschreiben.

Ein Satz hat normalerweise nur ein Subjekt, deshalb ist der Nominativ bereits „belegt“, und die Präpositionen müssen mit anderen Fällen arbeiten.

Warum „mit dir“ aber „ohne dich“?

Wie du oben gelernt hast, legen die Präpositionen (bis auf die Wechselpräpositionen) die Fälle fest.

Mit erfordert immer den Dativ, weil es eine Verbindung oder Zugehörigkeit ausdrückt.

➜ also mit dir

Während ohne immer den Akkusativ verlangt, da es eine Abwesenheit oder ein Fehlen beschreibt.

➜ also ohne dich

Diese Zuordnung der Fälle zu bestimmten Präpositionen ist historisch gewachsen und spiegelt die Entwicklung der deutschen Sprache über Jahrhunderte hinweg wider.

Um das etwas zu verdeutlichen, schau dir die folgende Tabelle an.

Nominativ        Akkusativ         Dativ

ich        ohne mich       mit mir

du         ohne dich        mit dir

er/sie/es           ohne ihn/sie/es           mit ihm/ihr/ihm

wir        ohne uns          mit uns

ihr         ohne euch       mit euch

sie/Sie ohne sie/Sie   mit ihnen/Ihnen

Präpositionen + Artikel verbinden

Im Deutschen verbindet man oft Präpositionen mit Artikeln, damit die Sätze leichter und natürlicher klingen.

Merke dir: Diese Verbindung von Präposition und Artikel gibt es nur bei bestimmten Artikeln im Dativ oder Akkusativ, nämlich nur mit: dem, der oder das.

Zum Beispiel:

an + dem = am

in + das = ins

zu + der = zur

Schau dir zunächst die Tabelle an. Nur die orange markierten Artikel können mit Präpositionen verschmelzen.

Nom.   Akk.     Dat.      Gen.

Maskulin          der        den       dem²   des

Feminin            die        die        der³      der

Neutrum          das       das¹     dem⁴   des

Plural   die        die        den       der

Hier sind die Artikel, die du verschmelzen kannst, zusammen mit einem Beispiel, wie sie im Satz verwendet werden:

Neutrum / Akkusativ: das¹

Sie geht ins Kino.

➜ in + das = ins

Maskulin / Dativ: dem²

Ich gehe zum Bäcker.

➜ zu + dem = zum

Feminin / Dativ: der³

Wir fahren zur Schule.

➜ zu + der = zur

Neutrum / Dativ: dem⁴

Der Schlüssel steckt im Schloss.

➜ in + dem = im

Weiterführende Informationen:

Wenn du mehr über die verschiedenen Präpositionen und ihre Verwendung im Deutschen erfahren möchtest, findest du weitere Erklärungen in der Grammatik-To-Go Wissensecke von PONS.

Tipp

Die richtige Verwendung von Präpositionen im Deutschen kann schwierig sein, besonders weil sie bestimmen, welcher Fall (Nominativ, Akkusativ, Dativ, Genitiv) verwendet wird.

Es ist entscheidend, Präpositionen richtig zu verstehen, um die passenden Fälle im Deutschen zu verwenden. Statt sie nur auswendig zu lernen, entwickle lieber ein natürliches Sprachgefühl – genau das erreichst du mit meinen unterhaltsamen Audiogeschichten und Lektionen in „LGE Premium“.

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