Bei einer Zusammenfassung gibst Du den Inhalt eines Ausgangstextes in Deinen eigenen Worten kurz und sachlich wieder. Das Ziel beim Schreiben einer Zusammenfassung ist, andere, die den Text nicht kennen, über den wesentlichen Inhalt aufzuklären.

Zusammenfassung schreiben – einfach erklärt

Mit einer Zusammenfassung fasst du den Inhalt eines Textes zusammen. Dabei gehst du nur auf die wichtigsten Informationen ein und gibst sie in eigenen Worten wieder. Einzelheiten aus dem Originaltext, die nicht wichtig für das Textverständnis sind, lässt du in deiner Zusammenfassung aus. 

Um eine gute Zusammenfassung zu schreiben, setzt du dich mit dem Ausgangstext auseinander und liest ihn dir gut durch. Markiere dir dabei die wichtigsten Punkte, teile den Text in Sinnabschnitte ein und mache Notizen. Eine Zusammenfassung besteht immer aus drei Teilen: Einleitung, Hauptteil und Schluss. Außerdem sollte sie immer kürzer sein als dein Originaltext.

Wie schreibe ich eine Zusammenfassung?

Eine Zusammenfassung gibt den Inhalt eines Textes kurz und aussagekräftig wieder. Sie soll für den Leser möglichst informativ sein, deshalb konzentrierst du dich nur auf die wichtigsten Fakten aus dem Ausgangstext. Unnötige Einzelheiten kannst du in deiner Zusammenfassung auslassen. 

Orientiere dich beim Schreiben an der Struktur des Originaltextes und fasse die Informationen der Reihe nach zusammen — also in der gleichen Abfolge, wie du sie im Ausgangstext findest. Achte darauf, dass du dabei nichts wortwörtlich aus dem Text übernimmst! Verwende stattdessen deine eigenen Formulierungen.

Außerdem muss deine Zusammenfassung immer kürzer sein als der Originaltext. Dein Ziel ist es schließlich, nur das Wichtigste aus dem Ausgangstext herauszufiltern. Eine genaue Regel gibt es dabei nicht, aber etwa ein Drittel des Ausgangstextes ist eine gute Länge. Wenn das Original also drei Seiten lang ist, sollte deine Zusammenfassung nicht länger als eine Seite sein. Achte auch darauf, dass du deinen Text im Präsens, also in der Gegenwart schreibst.

Zusammenfassung schreiben – Vorarbeit

Um eine gute Zusammenfassung zu schreiben, musst du dir zunächst über den Inhalt und die Struktur des Ausgangstextes im Klaren sein. Mehrere Schritte helfen dir, um eine Art Grundgerüst für deine Zusammenfassung zu bauen. Das musst du beim Schreiben dann nur noch mit Wörtern füllen. Lies dir dazu den Ausgangstext mehrmals durch.

Erster Lesedurchgang: Du verschaffst dir einen groben Überblick über das Thema und versuchst, den Text zu verstehen.

Zweiter Lesedurchgang: Markiere dir die wichtigsten Informationen in verschiedenen Farben. Du kannst dich auch an den W-Fragen (Wer? Was? Wo? Wann? Warum?…) orientieren und für jede W-Frage eine andere Farbe zur Hand nehmen. Schlage unbekannte Wörter im Internet oder in einem Wörterbuch nach. 

Dritter Lesedurchgang: Teile den Text in Sinnabschnitte ein. Das hilft dir später, eine Struktur für deine Zusammenfassung zu finden. Du erkennst Sinnabschnitte, indem du auf die Handlung des Textes achtest. Immer wenn ein neues Unterthema im Text auftaucht oder wenn sich der Zeitpunkt oder der Schauplatz der Handlung ändert, beginnt ein neuer Sinnabschnitt. Notiere dir am Rand für jeden Abschnitt eine Überschrift oder die drei wichtigsten Stichworte, die darin vorkommen.

Zusammenfassung schreiben – Aufbau

Eine Zusammenfassung hat immer den gleichen Aufbau: Sie besteht aus den drei Teilen EinleitungHauptteil und Schluss

Einleitung

Die Einleitung enthält die wichtigsten Fakten über den Ausgangstext. Dazu zählen der Titel des Textes, der Autor, Erscheinungsort und –jahr und die Textsorte . Außerdem erwähnst du in der Einleitung kurz, worum es in dem Text geht. 

Zusammenfassung schreiben – Einleitung:

Die Kurzgeschichte „Streuselschnecke“ wurde von Julia Franck verfasst und ist im Jahr 2000 in Berlin erschienen. In der Geschichte berichtet die Ich-Erzählerin davon, wie sie ihren Vater erst im Jugendalter kennenlernt.

Hauptteil

Der Hauptteil ist der längste Teil deines Textes. Hier fasst du die wichtigsten Informationen aus dem Ausgangstext zusammen. Die Sinnabschnitte, die du zuvor eingeteilt hast, helfen dir dabei. Stütze dich auch auf deine Markierungen und Notizen und orientiere dich an den W-Fragen:

  • Was passiert im Text?
  • Warum passiert es?
  • Wer sind die beteiligten Personen?
  • Wann findet die Handlung statt?
  • Wo findet die Handlung statt?

Deine Aufgabe im Hauptteil ist es, Informationen neutral wiederzugeben, ohne sie zu bewerten. Das heißt, der Hauptteil deiner Zusammenfassung darf keine eigene Meinung enthalten. Konzentriere dich also nur auf die Fakten, die auch wirklich im Text stehen.

Schluss

Im Gegensatz zum Hauptteil darfst du im Schluss deine eigenen Gedanken zum Text wiedergeben. Du kannst beispielsweise schreiben, was du über das Thema denkst und ob du selbst schon einmal damit zu tun hattest.

Bei literarischen Texten kannst du beschreiben, wie der Text auf dich wirkt und wie du dich beim Lesen gefühlt hast. Der Schluss enthält ebenfalls ein Fazit. Das heißt, du fasst den Inhalt noch einmal ganz knapp zusammen, ähnlich wie du es in der Einleitung bereits getan hast.

Zusammenfassung – Beispiel für den Schluss:

Julia Franck erzählt die Geschichte der namenlosen Hauptperson, die ihren Vater erst kennenlernt, als sie 14 Jahre alt ist und der bald darauf verstirbt. Die Ich-Erzählerin beschreibt alles sehr nüchtern und als Leser erfährt man nichts über ihre Gefühle. Dieser Schreibstil passt gut zur Geschichte.  Man kann dadurch besser nachvollziehen, wie schwer es für die Hauptperson sein muss, für ihren Vater Gefühle zu entwickeln und sie auch zu zeigen. Denn für die Erzählerin ist ihr Vater wie eine fremde Person, die sie erst kennenlernen muss.

Achtung: Vermeide im Schluss die Ich-Perspektive. Zwar sollst und darfst du deine eigenen Gedanken mitteilen, vermeide aber dennoch Formulierungen wie „Ich finde, dass…“ oder „Meine Meinung ist…“. Schreibe z. B. lieber „Als Leser denkt man, dass…“ oder „Der Text wirkt…“.

Texte zusammenfassen – Tipps & Tricks

Jetzt kannst du mit dem Schreiben deiner Zusammenfassung loslegen! Hier findest du noch ein paar Tipps. Du kannst die folgende Übersicht auch als Checkliste nutzen, um alle wichtigen Punkte deiner Zusammenfassung zu überprüfen.

  • Besteht deine Zusammenfassung aus drei Teilen 
  • Ist sie kürzer als das Original?  
  • Steht dein Text in der Gegenwart 
  • Versteht der Leser deiner Zusammenfassung, worum es geht, wenn er den Originaltext nicht kennt?  
  • Enthält deine Zusammenfassung nur wichtige Informationen?  
  • Verwendest du eigene Formulierungen und schreibst nicht vom Original ab?  

Texte zusammenfassen – Formulierungshilfen

Du brauchst noch gute Formulierungen für deine Zusammenfassung? Schau dir dazu unsere Tabelle an:

anfangenZuerst/zunächst…Am Anfang…Der Text beginnt damit, dass…Schon zu Beginn lässt sich erkennen…
überleitenDanach…Der nächste Abschnitt handelt von…Anschließend…Im Folgenden wird deutlich…
abschließenZusammenfassend lässt sich sagen…Zuletzt…Somit ist… ein wichtiger Bestandteil des Textes.Zum Ende hin wird… erwähnt.

Zusammenfassung schreiben – häufigste Fragen

  • Was ist eine Zusammenfassung?
    Eine Zusammenfassung oder Inhaltsangabe gibt dir eine Übersicht über den wesentlichen Inhalt eines Textes oder eines Filmes. Du gliederst deine Zusammenfassung immer in Einleitung, Hauptteil und Schluss.
      
  • Wie schreibe ich eine Zusammenfassung?
    Du baust deine Zusammenfassung immer so auf:
    1. Einleitung: Stelle die wichtigsten Fakten des Ausgangstextes dar.
    2. Hauptteil. Fasse die wichtigsten Sinnabschnitte kurz und in sachlicher Sprache zusammen.
    3. Schluss: Gib deine eigenen Gedanken wieder und ziehe ein kurzes Fazit.
     
  • In welcher Zeitform schreibe ich eine Zusammenfassung?
    Du schreibst deine Zusammenfassung immer im Präsens, also in der Gegenwartsform.

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