Bestimmt erlebst du in den Ferien oder wenn du zu deiner Oma fährst immer eine Menge spannender Dinge. Doch wie kannst du diese Erlebnisse so aufschreiben, dass sie spannend zu lesen sind? Das ist ganz einfach. Hier kommen ein paar Tipps!

Rahmenthemen

Du kannst bei deiner Erlebniserzählung einfach ein Thema wählen, das dir besonders am Herzen liegt. Aus folgenden Bereichen kannst du z.B. aussuchen:

  • Tiere
  • Ferien
  • Schule
  • Sport
  • bei der Oma
  • mein Geburtstag

Typische Situationen können hierbei sein:

  • Ich habe etwas verloren.
  • Ich warte auf meinen Freund / meine Freundin.
  • In Gefahr
  • Ich war noch nie so traurig
  • Ein falscher Verdacht.

Eine gute Einleitung

Schreibe eine gute Einleitung. In der Einleitung informierst du den Leser über …

  • Ort(ein Klassenzimmer/bei dir im Garten)
  • Zeit(nachmittags um 15 Uhr)
  • die wichtigsten Figuren(Peer, Janis, du und Karlo)

Es ist wichtig, den Leser schon am Anfang auf die Geschichte neugierig zu machen.

Der rote Faden

Halte deinen roten Faden ein. Bleibe deiner Geschichte treu und schreibe konsequent nach deinem Schreibplan(Einleitung, Hauptteil, Höhepunkt, Schluss).

Eine Erlebniserzählung schreiben

Deine Geschichte wird „rund“, wenn du deinen Schreibplan einhältst.

Gedanken und Gefühle vermitteln

Gib die Gedanken und Gefühle deiner Hauptfiguren wieder. Wenn der Leser weiß, was die Hauptfigur fühlt, kann er sich besser mit ihr identifizieren und wird weiterlesen wollen.

Ein Beispiel: Ach, deswegen ist sie immer so zurückhaltend, dachte er. Dann werde ich sie mal aus der Reserve locken. Mal sehen, was sie dann sagt, sagte er zu sich, während er im Wald joggen ging.

Gedanken und Gefühle der Figuren machen die Geschichte anschaulich.

Tipps zur Sprache

Verwende wörtliche Rede. Wenn du wörtliche Rede verwendest, ist das für deinen Leser spannender. Er hat das Gefühl, direkt neben den Figuren zu stehen und ihnen zuzuhören.
„Immer spionierst du mir nach“, schrie Luzi auf einmal Torben an. „Wenn du das nochmal machst, werde ich meinen Dobermann auf dich hetzen!“


Verwende starke Verben (s. Wortliste) und anschauliche Adjektive. Deine Geschichte wird bunter, wenn du sie benutzt.
(schleichen, huschen, gespenstisch, riesig, wunderschön)


Verwende Spannungsmacher wie plötzlichdann und auf einmal.


Schreibe im Präteritum. Eine Geschichte ist etwas, was in der Vergangenheit stattfindet und vorbei ist. Also verwendest du das Präteritum. (schlich, lief, rannte, schnaufte, verneinte)

Als Stilmittel kannst du gern das Präsens verwenden, z. B. an Stellen in der Geschichte, wenn es sehr spannend wird. (Auf einmal rennt er auf mich zu und schreit….)

Überschrift und Schluss

Außerdem sind noch deine Überschrift und der Schluss wichtig:

  1. Gib deiner Geschichte eine gute Überschrift. Sie macht den Leser neugierig, erzählt aber nicht alles.
    (Das geborgte Fahrrad)
  2. Löse die Spannung am Schluss auf.
    So wird die Geschichte eine runde Sache. (Das nächste Mal muss ich daran denken eine Luftpumpe mitzunehmen, damit ich nicht wieder kilometerweit schieben muss.)

Die Überschrift macht neugierig auf den Text, der Schluss rundet die Geschichte ab.

Starke Verben verwenden

Welche Verben machen deine Geschichte spannender?

Hier kommt eine Liste mit Verben:

gehen:

  • humpeln
  • schlendern
  • rennen
  • huschen
  • flitzen
  • rasen
  • trödeln
  • sausen
  • schleichen

sagen:

  • schreien
  • rufen
  • antworten
  • brüllen
  • behaupten
  • sprechen
  • fragen
  • verneinen
  • zischen

Mit allen Sinnen beschreiben

Wenn du deine Geschichte spannender machen willst, kannst du vor allem auch beschreiben, was die Figuren mit den Sinnen erfahren:

  • sehen(Auf einmal sah sie den Einbrecher ganz deutlich vor sich.)
  • hören(Er konnte sein Herz klopfen hören und hielt den Atem automatisch an.)
  • fühlen(Ich fühlte mich taub und kribbelig zugleich.)
  • riechen(Es roch nach Benzin und einem Mischmasch aus Kaffee und Vanille.)
  • schmecken(Mango, mmh, das hatte sie lange nicht mehr gegessen.)
  • ertasten(Der Boden war feucht, riffelig und an manchen Stellen von tiefen Löchern duchfurcht.)

Zum Schluss: die Checkliste

Und hier noch einmal eine Checkliste, wenn du eine Geschichte geschrieben hast. Hast du an alles gedacht?

  • Informiert die Einleitung über die wesentlichen Dinge?
  • Hat deine Geschichte einen roten Faden?
  • Hat deine Geschichte einen Höhepunkt?
  • Gibt es einen runden Schluss inklusive Schlusssatz?
  • Ist deine Überschrift gut gewählt?
  • Hast du deine Geschichte im Präteritum geschrieben?
  • Hast du an wörtliche Rede gedacht?
  • Sind auch starke Verben und Adjektive in die Geschichte eingebaut?
  • Beschreibst du die Geschichte mit allen Sinnen?

Prima, dann kann es jetzt losgehen. Viel Spaß mit den Übungen!

Texte überarbeiten

Der Text ist noch nicht perfekt!

Der erste Schritt ist gemacht: Du hast einen Text geschrieben. Doch meistens ist der nicht perfekt. Es lohnt sich, den Text noch mal zu überarbeiten.

Texte überarbeiten

Mit Überarbeiten ist nicht gemeint, einen Text einmal nach Rechtschreib- und Zeichensetzungsfehlern zu durchsuchen und es dabei zu belassen. Beim Überarbeiten eines Textes überprüfst du mehrere Bereiche, oft auch mehrmals hintereinander.

Diese Bereiche kannst du überarbeiten:

  • Inhalt
  • Aufbau
  • Sprache
  • Rechtschreibung und Zeichensetzung

Inhalt

Den Inhalt deines Textes überarbeitest du anhand der Merkmale, die für den Inhalt einer bestimmten Textsorte gelten, also z. B. Inhaltsangabe, Bericht, Beschreibung.

Erstelle dir am besten Checklisten für die einzelnen Textsorten. Hier ein Beispiel:

Texte überarbeiten

Checkliste Bericht

  • Habe ich die W-Fragen (Wer? Was? Wann? Wo? Wie? Mit welchen Folgen?) beantwortet?
  • Habe ich sachlich geschrieben ohne persönliche Wertung oder Gefühle?
  • Habe ich nur über das Wichtigste berichtet und Nebensächliches weggelassen?

Aufbau

Wie du einen Text aufbauen musst, hängt ebenfalls davon ab, um welche Textsorte es sich handelt. Eine Reportage wird anders aufgebaut als eine Inhaltsangabe, eine Stellungnahme oder eine Zusammenfassung.

Um den Aufbau zu überprüfen musst du also …

  • die Textsorte wissen,
  • deinen Text nach diesem Bauplan schreiben,
  • den Text anhand des Bauplans überprüfen.

Bleiben wir bei dem Beispiel Bericht:

Aufbau Bericht

  • Überschrift: z. B. Angabe zu Unfallzeitpunkt und -ort
  • Einleitung: sehr knappe Information zu den Fragen „Was, wann, wo, wer?“
  • Hauptteil: Beantwortung der W-Fragen, genauer Ablauf der Ereignisse, Angaben zu den Gründen
  • Schluss: Welche Folgen hat das Ereignis?

Erstelle für die verschiedenen Textsorten Checklisten zum jeweiligen Aufbau.

Wenn du schon beim Schreiben Absätze machst, fällt dir das Überprüfen des Aufbaus leichter!

Sprache I

Zuerst solltest du überprüfen, ob du die sprachlichen Besonderheiten deiner Textsorte eingehalten hast.

Bleiben wir beim Bericht:

Sprache des Berichts

  • Hast du das Präteritum verwendet (bei Vorzeitigkeit Plusquamperfekt)?
  • Hast du abwechslungsreiche und passende Satzanfänge gewählt, die die Reihenfolge der Ereignisse verdeutlichen?

Daneben gilt es noch einige sprachliche Dinge zu beachten …

Sprache II

Texte klingen eintönig, wenn immer wieder die gleichen Wörter verwendet werden. Überlege dir Synonyme, wenn dir dein Text beim Schreiben oder Überarbeiten langweilig vorkommt oder du immer wieder gleiche Wörter entdeckst.

Markiere die Wörter, die wiederholt vorkommen. Überlege dir andere Wörter mit gleicher oder ähnlicher Bedeutung, die im Zusammenhang deines Textes passend scheinen. Du kannst auch ein Synonymwörterbuch benutzen.

Synonyme sind sinnverwandte Wörter.

Sprache III

Wörter mit ähnlicher Bedeutung gehören zu einem Wortfeld.

Wortfelder haben eine gemeinsame „Überschrift“ (Oberbegriff) und bestehen jeweils aus Wörtern einer einzigen Wortart.

Verbsehen


Adjektivschön

Wortfelder kannst du dir zu allen häufig gebrauchten Verben und Adjektiven zusammenstellen.

Häufig gebrauchte Verben sind:
sagen, gehen, laufen, denken, machen, essen, trinken, fühlen.

Häufig gebrauchte Adjektive sind:
leise, laut, alt, neu, groß, klein, stark, schwach, glücklich, wütend, traurig.

Sprache IV

Wichtig ist es, dass du deinen Text sprachlich abwechslungsreich gestaltest. Dabei helfen dir verschiedene Bindewörter. Vor allem die zeitliche Reihenfolge wird klar, wenn du die passenden Bindewörter schreibst.

Hier findest du einige Beispiele für Bindewörter: später, zuerst, zunächst, während, nachdem, dann, anschließend, als nächstes, danach, des weiteren, schließlich, erst jetzt, trotzdem, dennoch, weil, dann, obwohl …

Auch den Satzbau solltest du abwechslungsreich gestalten. Nutze die Umstellprobe (Du stellst andere Satzglieder im Satz an den Anfang!), um die Satzanfänge und auch die Betonung zu verändern.

Sätze mit vielen Nebensätzen (so genannte Schachtelsätze) sind ebenfalls schwer zu lesen. Überprüfe, ob du einen langen Satz nicht in zwei kürzere aufteilen kannst.

Rechtschreibung und Zeichensetzung

Überprüfe zum Schluss die Rechtschreibung und Zeichensetzung. Achte besonders auf deine „Schwachstellen“, also die Bereiche, bei denen du eher unsicher bist (z. B. die das/dass-Schreibung, Kommasetzung).

Texte überarbeiten

Überarbeiten im Team: die Schreibkonferenz

In der Schreibkonferenz beschäftigt ihr euch in einer Kleingruppe mit einem von euch verfassten Text. Es ist eine Art Beratungsgespräch. Ihr ermutigt euch gegenseitig, an eurem Text zu arbeiten.

Dazu geht man wie folgt vor:

  1. Ihr bildet Kleingruppen (mindestens 2, max. 4 Personen).
  2. Ihr legt (oder erstellt) eine Checkliste mit den Merkmalen der Textsorte bereit.
  3. Ihr verschafft euch einen Überblick über alle Texte in der Gruppe, indem ihr die Texte leise lest.
  4. Ihr einigt euch, welcher Text zuerst besprochen wird.
  5. Der Text wird vorgelesen.
  6. Die Gruppenmitglieder äußern sich spontan zum Inhalt.
  7. Ihr stellt Fragen zu inhaltlichen Einzelheiten, die euch unklar sind.
    Der Verfasser macht sich gegebenenfalls Zeichen im Text, wo noch etwas verändert werden muss.
  8. Ihr geht den Text mit Hilfe der Checkliste durch und besprecht sprachliche und inhaltliche Aspekte. Der Verfasser markiert Stellen, die er möglicherweise ändern will, und notiert Vorschläge.
  9. Der Text wird auf Rechtschreibung und Zeichensetzung durchgelesen.
  10. Anschließend überarbeitet der Verfasser den Text inhaltlich, sprachlich und orthografisch.