Eine Fabel (la fable) ist eine kurze Geschichte, die auch in Versen verfasst sein kann. Meistens beinhaltet sie Fabeltiere. Sie soll lehren, mahnen oder auch kritisieren. Für die Analyse ist es wichtig, ihre typischen Merkmale zu kennen.

Die introduction beginnst du mit einem Einleitungssatz, in dem du die wichtigsten Infos zur Fabel nennst. Dazu gehört natürlich der Name. Von manchen Fabeln gibt es verschiedene Versionen, teilweise auch von unterschiedlichen Autor:innen. Für deine Analyse nennst du natürlich den/die Autor:in, der/die angegeben ist. Das genaue Erscheinungsjahr ist aber nicht immer bekannt.

Viele von Ihnen haben bestimmt schon einmal in der Schule eine Fabel verfasst, vielleicht ist dies aber auch für manche eine Premiere. Wie genau es funktioniert und worauf Sie besonders achten müssen, erfahren Sie im nachfolgenden Artikel.

Allgemeines über Fabeln

Fabeln sind kurze, knappe Geschichten, die eine Lehre oder Moral enthalten. In den meisten Fabeln spielen Tiere die zentrale Rolle, es gibt jedoch auch Fabeln, in denen Pflanzen, Menschen oder Gegenstände eine Rolle spielen.

Die ersten Fabeln entstanden schon Mitte des 3. Jahrhunderts vor Christus, besonders beliebt waren sie im Mittelalter. Im 18. Jahrhundert vollendete Gotthold Ephraim Lessing die Fabel dann als literarische Form. Von da an wurden sie in der Schule verwendet, um auf diese Weise die Kinder zu erziehen. In der Zeit danach geriet die Fabel fast schon in Vergessenheit, bis sich im     20. Jahrhundert Persönlichkeiten wie Bertolt Brecht und Franz Kafka wieder dem Schreiben von Fabeln widmeten. 

Wer sich nun selbst einmal im Schreiben einer Fabel versuchen möchte, findet im Folgenden eine kurze Anleitung dazu, die den Aufbau und die wesentlichen Merkmale eine Fabel beschreibt.

Der Aufbau einer Fabel

Fabeln bestehen meist grob aus drei verschiedenen Teilen: dem Erzählteil, dem Dialogteil und der Lösung. Am Besten ist es, sich zuerst ein grobes Konzept zu überlegen, bevor man anfängt zu schreiben. 

Im Erzählteil wird die Geschichte zunächst eingeleitet. Die verschiedenen Tiere, ihreCharakterzüge und die Konfliktsituation werden kurz beschrieben, der Erzählteil gleicht also einer Einleitung. 

Beim zweiten Teil einer Fabel handelt es sich um den Dialogteil. In diesem findet ein Gespräch oder Dialog zwischen den verschiedenen Tieren statt, in welchem die Standpunkte der jeweiligen Charaktere verdeutlicht werden. Die unterschiedlichen Interessen der Tiere werden deutlich und die zuvor erwähnten Charakterzüge bestätigen sich. Dieser Teil entspricht dem Hauptteil.

Der dritte und letzte Teil einer Fabel ist die Lösung. In diesem Teil entwickelt sich die Konfliktsituation zugunsten des einen oder des anderen Tieres. Während dieser Konfliktlösung wird die Moral oder Lehre der Geschichte deutlich. In einigen Fällen wird diese ergänzend am Schluss der Fabel in einem Satz zusammengefasst, andere Fabeln haben eine sozusagen „versteckte“ Moral. Diese ist nicht sofort ersichtlich und muss selbst aus dem Text entnommen werden. Oftmals wird sie vom Autor in Bilder oder Vergleiche verpackt. Dieser Teil enthält sowohl den Höhepunkt, als auch den Schluss.

Die Moral oder Lehre

Das Verhalten von Tieren in Fabeln lässt sich auf Menschen übertragen. Dadurch soll dem Leser eine Lehre für das eigene Verhalten mitgegeben werden. Es werden alltägliche und grundsätzliche Dinge angeprangert, die jedem Menschen schon einmal begegnet sind, beispielsweise Themen wie Gier, Neid, Eitelkeit oder Unfairness.

Die Tiere in Fabeln

In Fabeln gibt es Tiere, die menschliche Eigenschaften verkörpern. Sie denken und handeln wie Menschen, werden also personifiziert. Dabei steht eine bestimmte Eigenschaft im Mittelpunkt. Meist werden diese Tiere und ihre Eigenschaften sehr stereotypisch dargestellt. So ist es oft sehr vorhersehbar, wie die Protagonisten aufgrund dieser Eigenschaft handeln werden. Führt man beispielsweise einen Esel in die Geschichte ein, ist voraussehbar, dass dieser dumm handeln wird. Wird jedoch ein Fuchs eingeführt, wird dieser schlau und listig handeln.

Die jeweiligen Tiere mit ihren Eigenschaften stehen oftmals nicht nur für einen Menschen mit einer bestimmten Charaktereigenschaft, sondern für eine gesamte Gruppe von Menschen. Der Storch beispielsweise repräsentiert Gelehrte, das Schaf Untertanen. Auch die Namen der Tiere werden in Fabeln oft durch einen bestimmten Fabelnamen ersetzt.

In der nachfolgenden Tabelle haben wir die Tiere mit ihren Namen und Eigenschaften, sowie die Personengruppen, die sie repräsentieren, einmal für Sie aufgelistet. Sie können sich diese Tabelle auch herunterladen und als Hilfe zur Seite legen.

TierFabelnameEigenschaftals Mensch
Affe  Martineitel, hinterhältig 
BärMeister Petz, Braunfreundlich, gutmütig, einfältig 
Biber  Bockertfleißig, arbeitsam 
Dachs  Grimbartruhig, nachdenklich 
EselLangohr, Boldewynfaul, dumm, störrisch, liebt das Alte 
Fuchs  Reinecke, Reinhartschlau, listig, durchtrieben 
Häher  Markart, Markwartvorlaut 
Hahn  Henningeitel, hochmütig, stolz 
Hase  Meister Lampevorsichtig, ängstlichRechtloser Mensch
Henne     Kratzefußeinfach, bedächtig, dumm 
Hund    Hylaxtreu, freundlich, unbedacht 
Igel  Swinegelschlau 
Kater  Hinze, Murner, Murreigensinnig, starrsinnig 
Krähe  Merkenauleichtgläubig, einfältig 
Kranich  Lütkestarrsinnig 
Lamm schutzlos, rechtlos, schwach, dumm, frommUntertan
LöweLeo, Leumächtig, stolz, königlich gewalttätigKönig, Herrscher
Luchs  Lynxvorsichtig, schlau 
Rabe diebisch, besserwisserisch, eitel 
Schaf rechtlos, schwach, dumm, frommUntertan
Schildkröte langsam 
StorchAdebarhochmütig, stolzGelehrter
Wiesel  flink 
WolfIsegrimrücksichtslos, lügnerisch, räuberisch, gierig, böseHerrscher, Tyrann
Ziege Metkeunzufrieden,   leichtgläubig 
Übersicht Fabeltiere
Übersicht Fabeltiere.pdf (37.95KB)

Hier können Sie die Übersicht herunterladen:

Zum Schluss nun noch einmal eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Punkte, die man beim Schreiben einer Fabel beachten sollte:

Sie möchten eine Fabel schreiben? Darauf müssen Sie achten!

1. Die Geschichte sollte nicht zu lang sein.

Fabeln sind sehr kurze Geschichten. Oftmals werden nur die nötigsten Dinge erzählt, die wichtig für den Inhalt und Zusammenhang sind. Unwichtige und überflüssige Dinge sollten bei dieser Textform eher weggelassen werden.

2. Benennen Sie nicht zu viele Themen.

Beim Verfassen von Fabeln ist es wichtig, nicht zu viele Themen anzusprechen. Fabeln haben klare Aussagen, daher sollte man sich auf ein einzelnes Thema konzentrieren.

3. Wählen Sie nicht zu viele verschiedene Tiere aus.

In den kurzen Fabeln ist oft kein Platz für mehr als zwei verschiedene Tiere oder Tierarten.

4. Jedes Tier hat einen einzigen Charakterzug.

Jedem in der Fabel auftretenden Tier wird nur ein einziger Charakterzug zugeordnet, welcher für die Geschichte eine Bedeutung hat. Oftmals sind die Charakterzüge der beiden Tiere gegensätzlich oder zumindest sehr verschieden.

5. Die Moral muss erkennbar sein.

Die Moral oder Lehre ist ein sehr wichtiger Bestandteil der Fabel. Sie sollte klar erkennbar und deutlich formuliert sein. Um das zu erreichen, ist es oftmals hilfreich, schon vor dem Schreiben der Fabel einen Satz zu formulieren, der die Moral beinhaltet.

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Definition von Fabeln

Fabeln sind meist kurze Geschichten, in denen Tiere die Hauptrolle spielen und durch ihr Verhalten dem Leser eine Lehre für das eigene Verhalten mitgeben wollen.

Fabeln schreiben

Im Überblick

  • Fabeln sind kurze Geschichten
  • haben in der Regel nur ein Thema
  • Hauptfiguren sind 2 oder 3 Tiere, die
    • die Hauptrolle spielen
    • wie Menschen sprechen und handeln
    • meist nur eine – dafür aber eine sehr typische – menschliche Eigenschaft haben
    • wie Menschen sprechen und handeln
    • sich sehr vorhersehbar verhalten, d.h. der Leser kennt die Tiere, die Eigenschaften der Tiere und weiß wie sie sich verhalten
    • Gegner mit unterschiedlichen oder gegensätzlichen Interessen oder Zielen sind.
  • dem Hauptdarsteller passiert ein Fehler bzw. er macht einen Fehler
  • dadurch wird eine einzige Botschaft / Lehre vermittelt.

Gliederung einer Fabel

  • Einleitung: Darstellung der Ausgangssituation
  • Hauptteil: Entstehung der Konfliktsituation
  • Schluss: Darstellung der Lösung, Lehre und / oder Moral

Typische Fabeltiere und deren Eigenschaften sind …

  • Fuchs: listig und schlau
  • Esel: dumm und vorlaut
  • Gans: dumm und einfältig
  • Hase:  ängstlich und vorsichtig
  • Igel:  schlau, klug, langsam
  • Lamm: schutzlos, fromm
  • Wolf: verlogen, gierig
  • Schlange: hinterhältig
  • Löwe: stolz, mächtig
  • Rabe: eitel, dumm

Bekannte Fabeln

Mögliche Botschaften / Lehren aus Fabeln

  • Leg Dich nicht mit Stärkeren an.
  • Lügen haben kurze Beine.
  • Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht.
  • Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein.

Übungen

Fabeln schreiben

Weitere Übung – in Arbeit

  • Gliederung einer Fabel
  • Mögliche Fabelweisheiten
  • Ergänze die Fabel
  • Quiz zum Märchen und Fabeln

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