Große Theaterautoren wie Shakespeare, Goethe, Schiller & Co. haben ihre Stücke auf die Bühne gebracht und werden bis heute mit Erfolg gespielt. Auch moderne Theaterstücke wie „Terror“ von Ferdinand von Schirach sind sehr beliebt beim Publikum.

Doch bevor sich der Vorhang des Theaters öffnen kann, muss der Bühnentext erst geschrieben werden.

In einem Theaterstück geht es um Drama und Handlung in seiner reinsten Form. Alles, womit du arbeiten kannst, sind die Personen und Sprache. Wenn du in einer Linie mit Shakespeare, Ibsen und Arthur Miller stehen willst, dann musst du eine starke Geschichte entwickeln, die auf Persönlichkeiten basiert und dazu gedacht ist, in einem Theater aufgeführt zu werden. Mit ein bisschen Glück wirst du den Kick erleben, den es bedeutet, dein Stück produziert und aufgeführt zu sehen.

Aufbau des Theaterstückes

Innerhalb der Gattung Drama gibt es mehrere Arten. Man unterscheidet zwischen Tragödien, Komödien, Tragikomödien und Schauspiel.
In der Tragödie stehen die Helden im Mittelpunkt des Konfliktes. Obwohl sie gute Absichten haben, stoßen ihnen im Verlauf der Handlung schreckliche Dinge zu, und es endet in einer Katastrophe, die nicht verhindert werden kann. Die Zuschauer erleben das Scheitern des moralisch guten Menschen mit und erhalten eine innere Reinigung, die sogenannte „Katharsis“. Auch soll das Stück lehrreich für die Zuschauer sein, indem sie das Unrecht auf der Bühne erkennen und es dann im wahren Leben verhindern können.
Im Gegensatz dazu steht die Komödie. Es existiert ein (meist alltäglicher) Konflikt, der jedoch im Verlauf des Geschehens aus der Welt geschafft werden kann. Die Figuren werden jedoch so überzeichnet dargestellt und erleben so komische Situationen, dass die Grundatmosphäre fröhlich und heiter ist.
Die Tragikomödie bzw. das Schauspiel sind Mischformen. Sie vereinen komödiantische sowie tragische Elemente miteinander.

Wenn Sie sich für eine Art des Dramas entschieden haben, sollten Sie überlegen, wie Sie Ihr Theaterstück strukturieren wollen. Entweder Sie entwickeln zuerst die Geschichte und teilen sie dann in Akte und Szenen ein oder Sie beschäftigen sich zuerst mit der Struktur und passen dann die Handlung an.

Das Thema finden

Die Zuschauer erwarten im Theater Unterhaltung und wollen berührt werden, das erreicht man am besten durch die großen Themen wie Liebe, Tod, den Sinn des Lebens, Hoffnung, Verrat und Rache, Gier, Verzweiflung oder Glück. Es ist auch sinnvoll, den Zeitgeist im Stück aufzugreifen und diesen zu beschreiben.

Bühnenfiguren entwickeln

Wenn Sie ein Thema ausgewählt haben, überlegen Sie sich, wie viele Figuren Sie in dem Stück mitspielen lassen wollen und wer Ihre Hauptfiguren sind. Jede Figur braucht nur eine Haupteigenschaft im Theaterstück, denn zu detaillierte Beschreibungen nehmen den Raum für die Interpretation der Regisseure und Schauspieler.

Ort und Zeit festlegen

Wie bei einem Roman müssen der Ort und die Zeit festgelegt werden. Während die Orte in einem Roman schnell und oft wechseln können, ist das bei einem Theaterstück aus bühnentechnischen und zeitlichen Gründen nicht so einfach. Dies sollten Sie während des Schreibens Ihres Theaterstückes bedenken. Den zeitlichen Rahmen geben Sie z. B. mit Tageszeiten oder Jahreszeiten vor. In den meisten Fällen spielt die Handlung des Theaterstückes innerhalb von 24 Stunden. Allerdings kann sie sich auch über Tage oder Wochen hinziehen.

Das Stück vor Augen haben

Wichtig ist, dass Sie während des Schreibens das Stück vor Augen haben oder es gedanklich hören. Sie schreiben nämlich keinen Text fürs Bücherregal, sondern der Text soll, im Idealfall, auf der Bühne lebendig werden. Ihre geschriebenen Dialoge müssen sprech- und spielbar sein. Das können Sie am besten durch lautes Lesen und Aufnehmen herausfinden – oder Sie spielen Ihren Text einmal Verwandten oder Freunden vor.

Wir hoffen, Ihnen mit diesen Tipps ein wenig geholfen zu haben und wünschen Ihnen nun viel Spaß dabei, Ihr eigenes Theaterstück auf Papier zu bringen. Wir freuen uns bereits auf Ihr Manuskript!

  1. Beginne mit den Figuren. Theaterstücke sind personenbasierte Texte. Da es hauptsächlich um viele Dialoge zwischen verschiedenen Leuten geht, müssen deine Personen so glaubwürdig wie möglich sein. In großartigen Stücken werden die inneren Spannungen zwischen Figuren nach außen hin deutlich. Anders ausgedrückt, die Figuren müssen Probleme haben, die sich in ihrem Verhalten zeigen.
    • Was will deine Figur? Was hält sie davon ab, zu bekommen, was sie will? Was steht ihr im Weg?
    • Eine gute Art, um eine Figur zu entwickeln, ist, über interessante Jobs nachzudenken. Was ist die härteste Arbeit, die du dir vorstellen kannst? Gibt es eine Arbeit, über die du schon immer neugierig warst? Was für ein Mensch wird ein Fußspezialist? Wie kommt man zu so einem Job?
    • Mache dir keine Gedanken über den Namen oder die physische Beschreibung deiner Figur. Es nützt dir nichts, über eine Person namens Raffa zu wissen, dass er 1,90 m groß ist, einen Waschbrettbauch hat und manchmal T-Shirts trägt. Halte dich an ein herausstechendes und bedeutsames körperliches Detail. Vielleicht hat deine Figur eine Narbe auf einer Augenbraue, weil sie von einem Hund gebissen wurde oder vielleicht trägt sie nie Röcke. Das erzählt etwas über ihren Charakter und verleiht ihm Tiefe.
  2. 2Denke über den Handlungsort nach. Der Ort der Handlung ist, wo und wann die Geschichte spielt. Eine wichtige Art, um Drama zu schaffen, ist deine Figur in einer angespannten Situation oder an einem spannungsgeladenen Ort zu platzieren. Die Kombination aus Figur und Ort kann eine gute Art sein, um eine Persönlichkeit zu entwickeln und sie erlaubt dir auch, herauszufinden, was für eine Geschichte aus der Anwesenheit der Figur an jenem Ort entstehen könnte. Wenn ein Fußspezialist dich interessiert, wie wäre es dann, ein Fußspezialist in Paris in Texas zu sein? Was für ein Mensch wird dort zum Beispiel ein Fußspezialist? Wie kommt man dort hin?
    • Sei so genau wie möglich, wenn du deinen Handlungsort entwickelst. “Die jetzige Zeit” ist nicht so interessant wie “Dr. Wilsons Familienpraxis, neben dem West Hillsboro Einkaufszentrum, im Süden der Stadt, um 15:13 Uhr am Karfreitag.” Je genauer du bist, desto mehr hast du, womit du arbeiten kannst.Denke darüber nach, was für andere Figuren der Handlungsort hervorbringen könnte. Wer arbeitet an der Rezeption der podologischen Praxis? Wenn es ein Familiengeschäft ist, dann vielleicht die Tochter des Fußspezialisten. Wer hat an einem Freitag einen Termin? Wer wartet? Warum sind sie da?Denk darüber nach was möglich ist. Wenn du ein Stück in der Zukunft schreibst überleg dir, was für eine Zukunftswelt du aufbauen willst.Spielt dein Stück in einem Wald vergewissere dich, dass du genug Zeit und Geld hast, um diesen echt aussehen zu lassen.Schreibe genau, warum die Umgebung ist wie du sie beschreibst. Z.B. wenn ein Tornado über den Wald fegt und dieser dann komplett zerstört ist.
  1. 3Überlege dir die innere Geschichte. Die “innere” Geschichte meint die psychologischen Konflikte, die sich innerhalb der Figuren abspielen. Diese sind während der Geschichte meistens verdeckt, aber es ist wichtig, dass du während des Schreibens ein Gefühl dafür hast. Die innere Geschichte leitet die Figuren in ihren Entscheidungen während der gesamten Handlung. Je konkreter die innere Geschichte ist, desto leichter wird es sein, die Figuren zu schreiben. Sie werden ihre eigenen Entscheidungen treffen.
    • Vielleicht wollte dein Fußspezialist eigentlich ein Neurologe werden, aber hatte dazu nicht den Mut. Vielleicht war die podologische Ausbildung diejenige mit dem leichtesten Stundenplan, die es dem studentischen Alter Ego deiner Figur erlaubt hat, bis spät in die Nacht zu feiern und trotzdem alle Prüfungen zu bestehen. Vielleicht ist der Fußspezialist zutiefst unglücklich und unzufrieden, weil er Texas nie verlassen hat.
  2. 4Finde eine passende äußere Geschichte zur inneren Geschichte. Schlechte Handlungen blicken zurück, während gute Handlungen nach vorne schauen. Ein Stück, in dem ein Fußspezialist endlos darüber jammert, wie er kein Fußspezialist sein möchte und sich am Ende mit Schuhpaste umbringt, wäre kein sehr interessantes Stück. Erfinde stattdessen eine dramatische Situation für deine Figuren, die ihren Mut testet und sie irgendwie verändert.
    • Wenn es Karfreitag ist, kommen vielleicht die pensionierten Eltern deines Fußspezialisten über das Osterwochenende zu Besuch. Ist dein Fußspezialist überhaupt religiös? Geht er in die Kirche? Muss er vor dem Wochenende nach Hause fahren und putzen? Wird sein Vater ihm SCHON WIEDER seine Hühneraugen präsentieren? Ist das der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt? Was passiert?
  3. 5Sei dir der Grenzen der Bühne bewusst. Denke daran: du schreibst kein Drehbuch. Ein Theaterstück ist mehr oder weniger eine andauernde Serie von Dialogen zwischen den Figuren. Du musst dich auf die Spannungen zwischen den Personen, die Sprache, und die Glaubwürdigkeit der Figuren konzentrieren. Es ist nicht das ideale Medium für Schießereien und wilde Autojagden.
    • Alternativ kannst du dich auch vom traditionellen Theater entfernen und ein Stück mit Szenen schreiben, die unmöglich aufzuführen sind – um damit den Schreibprozess selbst zu testen. Wenn du nicht planst, dein Stück tatsächlich aufzuführen, dann kannst du es wie eine andere Gedichtform behandeln. Bertolt Brecht, Samuel Beckett und Antonin Artaud waren alle bahnbrechend, wenn es darum ging, experimentelle Avantgarde-Stücke zu schreiben, die das Publikum und andere absurde oder surreale Elemente in das Stück miteinbeziehen.
  1. 6Lies Theaterstücke und sieh dir einige Produktionen an. Genauso, wie du nicht probieren würdest, einen Roman zu schreiben, wenn du noch nie einen gelesen hättest, ist es auch eine gute Idee, sich mit der Welt des zeitgenössischen Theaters vertraut zu machen. Schaue dir Stücke an, die du gelesen hast und die dir gefallen haben, um zu sehen, wie sie sich auf der Bühne verändern. David Mamet, Tony Kushner und Polly Stenham sind zum Beispiel populäre und anerkannte Dramaturgen.
    • Es ist wichtig, Stücke zu sehen, wenn du neue Stücke schreiben willst. Selbst wenn du Shakespeare liebst und in und auswendig kennst, ist es wichtig, sich auch damit vertraut zu machen, was im Hier und Jetzt passiert. Du lebst nicht zu Shakespeares Zeiten, weshalb es auch keinen Sinn macht, Stücke zu schreiben, die so klingen, als ob du es tätest.

DRAMATIK

Dramatik ist die dritte große Gruppe der Literatur. Diese beinhaltet Theaterstücke und/oder Texte mit unterschiedlichen Rollen. Wie du diese erkennst, erfährst du hier.

Wiki zum Thema: Dramatik

Umgang mit Texten und Literatur

Dramatik

Das Wort „Drama“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet „Handlung“. Bereits im antiken Griechenland wurden Dramen vor Publikum aufgeführt, indem Schauspieler einen Dramentext mit verteilten Sprechrollen vortrugen.

Dramentexte werden in erster Linie für das Theater geschrieben und richten sich primär nicht an eine Leserschaft, sondern an ein Publikum, welches sich die vorgetragenen Dramentexte auf der Bühne anschaut. Die Form eines solchen Stückes unterscheidet sich daher grundlegend von einem epischen Text wie beispielsweise dem Roman. Ein Drama, auch Theaterstück genannt, wird in Dialogform geschrieben. Das bedeutet, dass die Figuren des Stückes durch ihren Sprechanteil miteinander in Beziehung treten und sich präsentieren. Es gibt keine beschreibende Erzählerfigur (personaler, auktorialer oder Ich-Erzähler). Die Schauspieler, die die Figuren verkörpern, charakterisieren diese durch ihre schauspielerische Leistung und ihre Sprechanteile.

Ein aufgeführtes Drama ist immer auch schon eine Interpretation des ursprünglichen Dramentextes. Denn je nachdem, wie der Regisseur das Stück inszeniert und die Schauspieler die Figuren darstellen, wird dem Publikum dadurch eine Deutung des Textes präsentiert.

Wichtige Merkmale eines Dramentextes

  • Ein Drama enthält ein Personenverzeichnis der auftretenden Figuren mit ihrer jeweiligen Rolle im Stück. Auszug aus dem Personenverzeichnis des Stückes „Der gute Mensch von Sezuan“ von Bertolt Brecht:
    Wang, ein Wasserverkäufer
    Die drei Götter
    Die Witwe Shin
    Die achtköpfige Familie
    Lin To, der Schreiner
  • Ein Drama wird durch Akt, Szene und Auftritt gegliedert.
  1. Akt: Der Akt ist eine räumliche und inhaltliche Einheit, die das Theaterstück strukturiert. In klassischen Theaterstücken hatte jeder Akt seine eigene Funktion, die zum Ganzen beitragen sollte.
  2. Szene: Die Szene unterteilt den Akt und bezeichnet das Geschehen zwischen zwei Schauplatzwechseln. Am Anfang jeder Szene werden der Schauplatz und die auftretenden Figuren benannt. Beispiel: Eine Straße in der Hauptstadt von Sezuan. Es ist Abend. Wang, der Wasserverkäufer, stellt sich dem Publikum vor.
    Diese Regieanweisungen werden zumeist kursiv geschrieben, damit sie sich vom gesprochenen Dialog abheben. Die Regieanweisung wird nicht vorgetragen.
  3. Auftritt: Eine Szene kann mehrere Auftritte haben, was bedeutet, dass mehrere Personenwechsel stattfinden.
  • Ein Dramentext ist in Dialogform geschrieben.

Den Inhalt eines Dramentextes zusammenfassen

  • Autor, Titel und Erscheinungsjahr gehören an den Anfang einer Inhaltsangabe.
  • Beginne die Zusammenfassung mit einem kurzen Einleitungssatz, der beschreibt, worum es in dem Drama geht und wer die Hauptfiguren sind.
  • Die Inhaltsangabe wird in eigenen Worten und im Präsens geschrieben.
  • Wörtliche Rede wird vermieden und stattdessen die indirekte Rede verwendet.